Scnürzuxc;
DER
GOETHES
UND
KARL
AucusTs.
hatte sich schon früh entschlossen, Kupferstecher zu wer-
den, und verfolgte seinen Weg mit Ruhe und Consequenz.
Sein heiterer, harmloser Sinn und seine Anspruchslosigkeit
machten ihn uns Andern sehr werth. Rietschel, von
Charakter still und ans sentimentale streifend, war uns
Allen ein Vorbild des Fleisses und soliden Betragens. Bei
seinem raschen Fortschreiten galt er bald als der Be-
gabtesteu.
Drei Sommer hatte Preller in Dresden zugebracht.
Sein Klerstiindniss der Kunst und auch seine Technik waren
und soliden Betragens.
galt er bald als der
Bei
Be-
gewachsen. Nun wieder in Weimar, erfasste ihn eine
Angst vor derNothwendigkeit, im Dienste tierBuchhiindler
die alten Brodarbeiten aufzunehmen. Es trieb ihn zwar
der Drang, etwas Selbständiges zu schal-Yen, allein was er
gelernt hatte, schien ihni zu wenig, und der Weg vorwärts
zu kommen, wollte sich nicht linden lassen.
Wiihrenddem verlor Goethe seinen Schützling nicht
aus den Augen. Dttss derselbe in so jungen Jahren schon
etwas Selbständiges leisten sollte, mochte er Weder erwarten,
noch gut heissen, dagegen suchte er ihn in andrer Weise
künstlerisch zu fördern. Er rieth ihm die Umrisse der
Carstenäschen Werke, zu welchen er ihm den Zutritt für
längere Benutzung ermöglichte, zu zeichnen, und zwar
wiederholt DLIClIZLIlDilLlCD. Grade die einfache, auf jede
eingehende Ausführung verzichtende Wiedergabe der Linien
empfahl Goethe dringend, da Licht und Schatten, so wie
Modulation und Berechnung des Effektes, auf die Jugend
einen besonderen Zauber ausübe und von dem leicht ab-
Ziehe, was bei Carstens noch höher steht. Waren die
Vortheile einer solchen entsagenden und schwierigen Arbeit
in der That einleuchtend und förderlich, so drängte es den
Rum-mm. 2