Volltext: Friedrich Preller

DER Scnüru. 
GOETHES 
UND 
KARL 
AUcusTs. 
hatte. In der Neumühle, auf dem Wege nach Planen, wo 
sich mehrere, schon selhständigere Dresdener Künstler ein- 
gemiethet hatten, pflegte man einzukehren. Hier wusste 
Oehme den Kreis durch sein Harfenspiel zu unterhalten. 
nDie Zeit wara, so erzählt Preller, nim Ganzen einem 
wahrhaft Strebsamen günstig. Bis vor kurzem hatte die 
Dietriclfsche Schule geherrscht. Von Klengel und seinen 
Schülern vertreten, hatte sie ein gewisses Schema ein- 
geführt, nach welchem man sowohl Studien als Bilder 
malte. Man erinnere sich nur der Landschaften von Zink, 
welche Deutschland überHutheten. Allein unter den jungen 
Leuten gewann allmiihlig eine frischere Anschauung Raum, 
und der alte Zopf musste der Strenge und Aechtheit 
weichen. Cornelius, Overbeck, Koch, waren schon weithin 
klingende Namen. In Dresden bahnte Dahl der Land- 
schaftsmalerei einen neuen Weg, und alle Anfeindungen 
von der andern Seite beförderten ihn und seine Anhänger 
mehr, als sie der Richtung Abbruch gethan hätten. Gleich- 
zeitig mit ihm, wenn auch an Jahren alter, wirkte Friedrich, 
ein Künstler von idealer Richtung und poetischem Schwunge. 
Beide arbeiteten, zwar in ihrer Richtung verschieden, doch 
einstimmig dem abgelebten System WJCRCI" entgegen. Dahl 
war strenger Naturalist, Friedrich dagegen Idealist, zu- 
weilen etwas sentimental, aber desto gehaltreicher; beide 
frisch, anregend und überzeugend. Carus und manch An- 
derer schlossen sich der Fricdriclfschen Richtung an. 
Ludwig und August Richter, beide Dresdener, versprachen, 
jener in der Landschaft, dieser in der Historie hervorragend 
zu werden. Unter den jüngeren Leuten zeichneten sich 
Götzloff, Oehme, und ganz besonders Heinrich aus, letzterer 
ein hochbegabter, leider zu früh verstorbener Künstler,
	        
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