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SCHÜTZ]
GOETHI
UND
KARL
AUGUSTS.
Zeugnisse sind alle von der tiefsten Empfindung für den
Gegenstand durchdrungen, und namentlich an V erstiindniss
der Natur konnte er manchen Künstler beschämencr.
Mit den fertigen Copicen des Ruisdael und P. Potter
ging Preller im Spätherbst nach Weimar zurticlt. Goethe
hatte an den Bildern solche Freude, dass er sie aus den
kleinen Mitteln des Zeicheninstittits für 80 Thaler ankaufen
liess. D50 reich war ich noch nie gewesenla konnte der
beglückte junge Künstler damals sagen. Die beiden C0-
pieen haben später im Museum zu Weimar einen Platz
gefunden.
Aber trotz dieses Reichthums musste doch die traurige
Brodarbeit über den NVinter forthelfen, zumal wenn auch
noch für einen neuen Aufenthalt in Dresden auf das nächste
Jahr etwas verdient werden sollte. begann wieder die
Taglöhnerei des llltitninirens für das Bertuclfsche Geschäft,
jetzt um so drückender, da der Kunstjtinger sich bereits
an Grösserem versucht hatte. Aber er hielt aus, und zwar
noch zwei Winter lang, um sich die Mittel für die Studien
des Sommers zu erwerben. Der Verkehr mit der Zeichen-
schule wurde damit nicht abgebrochen, und auch während
dieser Zeit fehlte es nicht an Rathschlägen Goethes und
Meyers.
Die Erlebnisse und Studien der beiden nächsten Som-
mer in Dresden können zusammen überblickt werden, da
sie keine sonderliche Verschiedenheiten aufweisen. Die
Schüchternheit des Kunstiüngers ist schon etwas geschwun-
den, er macht Bekanntschaften mit Gleichstrebenden, er
blickt schon mit klareren Augen in die "Welt der Kunst.
Den Meisten des jungen Kreises ging es sehr knapp, daher
man denn bei allem Vergnügen sich frugal einzurichten