Volltext: Friedrich Preller

ZIELE 
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die ungebrochne Linienführung, zurück gegen das Belaubte, 
gegen die Schattentöne bewachsener Landstrecken, mit 
grossen Baumgruppen. Die heimische Natur Thüringens 
gewann ihm wieder Zuneigung ab. Gewöhnlich nahm er 
nach der Karlsbader Kur einen Aufenthalt in Ilmenau, wo 
ihm die Waldlust seiner jugendjahre auch in der Kunst 
wieder naher trat. Sie beherrschte ihn nicht, aber die seit 
lange verschmiihten Motive gingen doch auch wieder in 
seine Skizzenbücher und Zeichnungen über. Auch ein 
Ölgemälde gehört in diese Zeit: Eisenacher Gegend mit 
Staffage aus dem Leben der heiligen Elisabeth. Ein Kunst- 
werk von grösster Feinheit, welches aber, wie es heisst, 
seine früheren Arbeiten auf diesem Gebiete nicht erreicht. 
(1874. Im Besitz der Frau Erbgrossherzogin von Sachsen.) 
Bei solcher stillen Geschäftigkeit traf ihn der Vor- 
schlag eines Münchener Verlegers, einen Cyklus von 
Zeichnungen aus der llias, ähnlich denen der Odyssee zu 
entwerfen. Eigentlich war der Plan gegen seine innerste 
Neigung, zumal das Landschaftliche in der Ilias gegen den 
Reichthtun und Wechsel in der Odyssee sehr zurücktritt. 
Andrerseits lockte ihn wieder die grosse Aufgabe, die 
cyklische Behandlung des Stollies. Er beschloss doch 
darauf einzugehen. Eine Menge von vielversprechenden 
Vorarbeiten entstand in kurzer Zeit, welche alle nur das 
Figürliche behandeln. Bald Waren auch vier Cartonzeich- 
itungen vollendet, darstellend Iphigenie in ALIllS, Achill 
mit dem Leichnam des Hektor, den Tod des Ajas und 
den Raub der Helena. Der Entwurf zum Achill wurde 
von Kundigen für bedeutend erklärt, in den drei übrigen 
wollte man erkennen, dass nicht das künstlerische Bedürf- 
niss des Meisters, sondern äussere Anregung den Griffel 
RUQUETTE. 22
	        
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