Volltext: Friedrich Preller

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LEBEN. 
Nauns 
und heut! Wie oft muss ich an Marie denken, die so 
unendliche Freude an der Sache hatte, die jede Vorbereitung 
in Italien mit durchlebte, und starb, ehe sie das NVerk 
erstehen sah! Zuweilen habe ich das Gefühl gehabt, als 
umschwebe wiihrenti der stillen Arbeit mich ihr Geist 
unablässig. Und wurde ich missmuthig, was durch mancher- 
lei Ärger dann und wann der Fall war, so sagte ich mir 
immer, dass es PHicht sei, der seligen lieben Marie ein 
sichtbares Monument zu setzen. Nun, jetzt steht die Ar- 
beit da, und wenn ich nicht zufrieden damit bin, so hat 
es nicht an Ausdauer und hingebender Liebe gefehlt, son- 
dern an meinem Talente gelegen a! 
nDie Zeichnungen der Predellei] hat das Museum in 
Leipzig angekauft, wtts mir grosse Freude macht; die 
kleinen Cartons, die Börner in Leipzig besitzt, werden 
wohl nach Hamburg kommen. Ehe mir nicht Alles aus 
den Augen ist, habe ich keine Aussicht auf Ruhe und Lust 
zu neuer Arbeit u. 
nim neuen Hause ist es wahrhaft paradiesisch bei dem 
schönen Frühlingswettei". jenny Walter und belebt Alles, 
wie eine kleine Fee! Sie hat wieder Freude am Leben, 
und der alte Humor ist vollständig zurückgekehrt. Sie 
können wohl denken, dass auch ich Wieder auflebeu. 
EIIClliClI, am 27. juni 1869 konnte das Museum festlich 
eingeweiht und erötlnet werden. Direktor A. v. Zahn 
hatte alle ihm tiberwiesenen Gemälde, Zeichnungen, plas- 
tischen Werke, dazu die neuen Anschalfungeia von Gips- 
abgüssen, verstiindig und geschmackvoll vertheilt, und 
manches längst Vorhandene durch Aufstellung, Raum und 
Licht jetzt erst zu seinem Rechte kommen lassen. Die 
Mitglieder des grosslmerzogliclmen Hauses, das Ministerium,
	        
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