Volltext: Friedrich Preller

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NEUES 
LEBI 
und damit auch zufrieden. Die Wenigen, denen wir mit 
unsrem Arbeiten und Streben wirkliche Freude machen, 
sind viel mehr werth, als das ganze xxietterwendische Publi- 
kum, Welches Geschmack und Ansichten wechselt, wie 
das Chitmeleon seine Farbe. Nur eigne Überzeugung und 
Ansicht von einer Sache ist im Stande uns vorwärts zu 
schieben. Gewisse Dinge muss man der Masse aufzwingen, 
so sehr sie sich auch dagegen sträubt. Diese Erfahrung 
habe ich ganz besonders in den letzten zehn Jahren an 
meiner Arbeit gemacht a. 
nDa ich weiss, wieviel Theil Sie an meinem Leben 
und Schaffen nehmen, will ich Ihnen aus letzter Zeit 
nmnches berichten. Seit etwa xtierzehn Tagen habe ich 
mit den Dekorationsmalern die Galerie verlassen. Das 
noch Fehlende, wie Möbeln, Vorhänge zum Absperren 
des bösen Reflexes, u. s. w. ist nicht in meinem Auftrage. 
Jetzt wird der Fussboden hergestellt, und v. Zahn richtet 
ein, was wir haben, dass am Geburtstage des Grossherzogs 
das Museum übergeben werden kann. Der schönste Schatz 
besteht aus Zeichnungen, und dttmit hat Zahn einen Saal 
dekorirt, der seinesgleichen nicht findet. Dort hängen 
siebenuntlzwanzig Carstens, die kleinen Originalzeichnungen 
zum Campo Santo von Cornelitls, die sieben Raben von 
Schwind, der letzte Carton von Genelli (das Geistteichste, 
was er je gemacht) und die Preiszeichnung von kVislicentis. 
Wie gefällt Ihnen das? Dass wir von Bildern wenig, und 
nichts erster Klasse besitzen, wissen Sie, dagegen ist eine 
hübsche Zahl Abgüsse der bedeutendsten plastischen Werke 
angeltatift wortlen, und darauf freue ich mich ganz beson- 
ders, denn Sie kennen ja meine Liebe zur Plastik. Von 
meiner Galerie weiss ich nur zu sagen, dass ich sie bis
	        
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