Neues
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tathen, er konnte das weibliche Element nicht entbehren,
und mit Tante Lottchen bis anjs Lebensende in der jiigerhaus-
Mansarde zu bleiben, das wäre traurig gewesen! Von uns
weiblichen Trabanten allen eignete sich keine mehr zum
Heirathen, da war er so glücklich, sich in Karlsbad ehrlich
und richtig zu verliehene. Frau jenny Krieger (geb.
Wentzky) eine früh verwittwete junge Dame aus Schlesien,
war es, deren Bekanntschaft er machte, um fifir sein Leben
neues Glück zu gewinnen. Die Verheirathung fand in den
ersten Märztagen 1864 statt. Frau jenny brachte zwei
Kinder aus erster Ehe mit, von welchen besonders das
kleine Mädchen Prellers Augapfel wurde.
Gewann er durch die neue Xierbindtlng Glück und
Freude die Fülle, so wurde damit doch eine Umgestaltung
der ausseren Verhältnisse nöthig, wobei mancherlei Alt-
gewohntes, und zwar auf beiden Seiten, vorerst preisgegeben
wertlen musste. Die Mutter der jungen Frau gehörte mit
zu dem neuen Hausstande, und Preller konnte den Damen,
die unter ganz anderen Lebensanspriiclien erwachsen waren,
nicht zumuthen, in die Mansarde des Jägerhatises zu ziehen.
Eine Wohnung in der Stadt nahm die Familie vorerst auf,
während man bereits den Plan zum Bau eines eignen, ge-
riitunigen und geschmackvollen Hauses machte. Leider
gab es in den ersten Jahren der neuen Ehe durch wieder-
holte Krankheitsfälle der jungen Frau viel Angst und Trübsal
zu überstehen, und dann wollte die schwere Krankheit
und der Tod der Mutter von Frau jenny überwunden sein.
Aber nachdem die Künnnernisse und Sorgen der ersten
Jahre sich gelichtet hatten, befestigten sich Gesundheit,
häusliches Glück und Zufriedenheit. Und nicht gering
anzuschlagen War das Bestreben der jungen Frau, den nicht