Volltext: Friedrich Preller

KAMPF 
UND 
Yuuusw 
D112 
CARTOXS 
ZUR 
DRITTEN 
ODYSSEE. 
Als Preller später einmal Freunde, die zum Besuch 
nach Weimar gekommen, durch die Odyssee-Galerie führte 
und ihre lebhafte Freude an dem Werke  sagte 
er mit einem Seufzer: nEinige Hunde liegen doch darin 
begrabenui Was für Verstösse es sein sollten, die er unter 
dieser derb bildlichen Andeutung verstand, sprach er nicht 
aus. Aber eines Anachronismus ist er sich gewiss nicht 
bewusst gewesen, noch hat ihn jemand darauf aufmerksam 
gemacht. Die verschiedenen Gattungen von Cacttrs, Agaven 
und Opuntien, welche er auf seinen Gemälden mit Vor- 
liebe angebracht, konnten im Zeitalter des Odysseus die 
Landschaften des südlichen Europa noch nicht schmücken, 
da sie erst nach der Entdeckung von Amerika herüberge- 
bracht wurden, freilich aber schnell wuchernd Platz griffen. 
Preller hatte sie, besonders auf Capri, in Massen gesehen 
und war in seinem Rechte, wenn er landschaftlich ver- 
xrerthete, was ihm vor Augen lag. Ihm daraus einen Vor- 
wurf zu machen, wiire etwa eben so gescheit, als wenn 
man ihn belehren wollte, dass Jünglinge und hliinnet" in 
jener Zeit nicht nackt oder nur so wenig bekleidet einher- 
gegangen sein werden, wie er sie darstellt. Die ideale 
Kunst hat sich nicht um Kostümfragen zu kümmern, 
weder in der Landschaft, noch in der liigttrenzeichnung, 
sie nimmt das Vorhandene, wo es ihr dienen kann, und 
wirft die Hülle weg, wo sie der Schönheit hinderlich ist. 
Auch die kirchliche Malerei hat sich, tinbelttntimert um 
historische Treue, ihr Idealkostüm geschaffen und versetzt 
ihre Gestalten und Vorgänge in Landschaften und Um- 
gebungen, bei welchen das künstlerische Bedürfniss die 
Zeit- und Lokalfragen ausschliesst. 
	        
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