Volltext: Friedrich Preller

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wie Weimar konnte man einander nicht ausweichen. Trat 
man Preller wirklich schroff entgegen, so mochte auch vor 
seiner Schroffheit sich wahren, wer mit ihm anband. We- 
nige Monate nach seiner Rückkehr schrieb er der Freundin 
(Frau Storch) nach Berlin: nDie Herrn von der Kunst- 
schule haben mir den Handschuh vor die Füsse geworfen, 
jetzt" stehe ich ihnen mit scharfer Klinge gegenüber und 
werde sie treffen, wo sie mir eine Blösse geben. Ein 
Schiidelspalten hat auch seine Reizeht 
Preller verkannte nicht, dass sich unter den Malern 
an der Kunstschule-einige hervorragende Künstler befanden, 
wie z. B. Ramberg, dessen Leistungen er sehr schätzte. 
Aber selbst Rambergs bereitwilliges Entgegenkommen 
konnte ihn nicht gewinnen, da bereits zu viel böser Same 
aufgegangen war, um den Einzelnen noch- ausser Zusam- 
menhang mit dem Ganzen zu denken. 
Was aber die Aufregung noch steigerte, war das Hin- 
zögern der offiziellen Genehmigung des Planes der von 
Ziteck entworfenen Halle. Es kamen Prellern Andeutungen 
zu Ohren, dass das ganze Projekt auch wohl scheitern könne. 
Dergleichen war nicht tmbegrtindet. Denn in der That 
gab es um diese Zeit geheime Verhandlungen, 0b das Werk 
noch in dieser Form auszuführen sei. Es wurde bereits 
an eine grösserc Axlfgabe, an den Bau eines Nluseums, ge- 
dacht, in welches die Halle dann als ein besonderer Schmuck 
zu verlegen Ware. Davon erfuhr Preller freilich nichts, 
sondern nur halbe Nachrichten, die den Stand seiner An- 
gelegenheit als Lmgünstig erscheinen liessen. 
Die nervöse Spannung dieser Tage lastete hart auf 
ihm, auf seinem Hause, auf seinen Umgebungen." Ein be- 
glückendes Familienereigniss kam dabei nicht zu seinem
	        
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