Volltext: Friedrich Preller

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ITALIENISCH] 
TAGEBÜCHER. 
NEAPEL 
SORRENI", 
APRI. 
fliehen, jetzt sei es noch Zeit. In Neapel soll ein kleiner 
Aufruhr gewesen sein. Man sieht daraus, wie sehr ver- 
hasst die ltönigliche Partei istu. 
nAm 18. Juli um Io Uhr Morgens verliessen wir 
Capri. Der 111g vorher war so klar in der Luft, und das 
Meer so still, dass wir uns rasch entschlossen, diese guten 
Eigenschaften für die blaue Grotte zu benutzen. Von 
dieser zauberischen Erscheinung, will ich noch bemerken, 
dass sie die gewöhnliche Wirkung auf die Meinigen hatte. 
Der sehr heisse Tag war meinem Befinden nicht ganz 
passlich, und ich fürchtete für die auf den nächsten Tag 
festgesetzte Reise nach Neapel, doch ging Alles so weit 
gut, dass wir mit unserem Antonio von Sorrento und 
zweien seiner Brüder um I0 Uhr Morgens die Barke be- 
stiegen. Der um diese Stunde noch etwas rlaue NVind 
brachte uns sanft aber lztngszlm weiter. Genau um die 
Mittzigssttinde trat der regelmiissig schärfere Wind ein, 
und nun flogen wir über die blaue Fluth, dass wir Neapel 
bald deutlich liegen sahen. Nachmittags um 3 Uhr stiegen 
wir in Santa Lucia ans Land, und nahmen in dem nahe- 
liegenden Hotel Villa di Roma Wohnung. Unsre kleinen 
Jungens Gitrvaniii und Michele hatten wir wirklich mit- 
genommen. Die Knaben verliessen uns, um einen Ver- 
wandten aufzusuchen, der aber nach Sicilien abgereist war. 
Sie fibernachteten bei Friedrich, der mit einigen Freunden 
ganz in unsrer Nähe wohnt, niinilicli Architekt Zitek und 
der Archäiolog Peters, die wir kurz vorher in Capri ge- 
troiTen hnheif. Wir erwarten Olindu von Sorrento zurück, 
X Die beiden Knubenwvnren doch nur zu einem Besuch in Neapel 
mitgenommen worden, und wurden vor Prellers Abreise durch einen
	        
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