Volltext: Friedrich Preller

ITALIENISCHE 
TAGEBUCH! 
NEAPI 
Somusxn 
CAI 
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die Beköstigting VOYIYCiHiClI, der Preis massig.  Bei den 
politischen Ereignissen in Neapel haben wir noch die An- 
nehmlichkeit, dass wir durch die Zugvögel von fremden 
Reisenden nicht sehr gestört werden. Ueberhzltipt haben 
diese Art Reisende für Capri und seine Merkxxtürtiigl;eiten 
in der Regel nur wenige Stunden, oder höchstens einen 
Tag. In ähnlicher Weise dtirchfliegen sie Alles, und, zurück- 
gekommen, schreiben sie Bücher über Italien, wobei natür- 
lich allerlei Ungereimtheiten zu Ilige ltommen. Diese 
Reisenden sind in Italien eine viel grössere Plage, als das 
Ungeziefer, von dem man so viel zu erzählen weissn." 
vNach meinem Gefühl gehört Capri zu dem Gross- 
artigsten und Schönsten, was man in Italien sehen kann, 
und ist für den Künstler von einem Reichthuln und einer 
Aechtheit in der Farbe, wie wenig Anderes. Bei der grossen 
Hitze im Juni und Juli ist es freilich etwas beschwerlich, 
seinen Studien nachzugehen, da man überall zu steigen ge- 
nöthigt ist, doch grade in dieser Zeit ist die Farbe am 
goldigsten und steht zu dem blauen Meer in unvergleich- 
licher Weise. Die spärliche Vegetation und der fiberall 
felsige Boden sind Ursache, wesshalb man auf Capri drei- 
fach Hitze zu ertragen hat, denn die erhitzten Steine reflek- 
tiren von unten herauf fast ebenso heiss, als die Sonne 
von oben brennt. Und doch, wie gern habe ich alle diese 
Beschwerden ertragen! Im Hause selbst ist für jede Be- 
quemlichkeit gesorgt, und das Gefühl, sich daselbst in 
wenigen Minuten wieder ganz zu erfrischen, erleichtert 
uns manchen harten Gang. Heisse Sommer in Deutsch- 
land, wo auch in den Hiiusern keine kühle Luft denkbar 
ist, sind in meiner Erinnerung viel lästiger, als in Italien. 
Hier haben wir kühle Morgen und Abende, sowie die
	        
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