Volltext: Friedrich Preller

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ITALIENISCHE 
IIQAGEBÜCHER. 
NEAPEL, 
CAPRI. 
SORRENT, 
ärmlichen Hütten abgesondert, auf der von Farnkriiutern 
und Disteln ÜIÖCYXIJLIClICITCII Fläche, gross und herrlich in 
sich, vor dem staunenden Auge. Das tiefblaue Meer be- 
grenzt in seiner Linie das einziege, tief melancholische und 
doch so herrliche Bild. Alles Elend in unsrer niichsteil 
Nahe ist vergessen, eine grosse, herrliche Zeit der Grie- 
chen vor unsrer Seele und wir gehören nur ihr. Vom 
Tempel der Ceres gehen wir zu dem des Neptun, dem 
grössten und besterhaltenen und zuletzt zur sogenannten 
Basilika. Sie liegen in kleinen Entfernungen von einander 
und lassen als ein Ganzes sich zusammenfassen, was an 
Schönheit Alles überragt, was ich bis jetzt in dieser Art 
gesehen. Um an die schönsten und glücklichsten Attgen- 
blicke unsres Künstlerlebens eine Erinnerung zu haben, 
zeichneten wir ein paar Linien.  Da wir bis Amalli 
wollten, wurde es nöthig den Rückweg anzutreten. Der 
Tag war herrlich, aber sehr heiss, und der Staub uner- 
träglich. Um 6 Uhr Abends langten wir wieder in Salerno 
an, assen zu Abend und setzten unsre Reise auf der herr- 
lichen Strasse nach Amalfi fort. Gegen 9 Uhr kamen wir 
dort an, stiegen im Hotel della Luna ab und schliefen nach 
dem anstrengenden Tage bald ein. Ich erwachte am an- 
dern Morgen mit schrecklichem Kopfweh, was sich im 
Laufe des Vormittags indess wieder verlor und mich we- 
nigstens für die Schönheit der Situation empfänglich wer- 
den liess. Die Locandtt lag ganz einzig, hoch über der 
See. Olinda, Marie und Friedrich sahen sich in der Ge- 
gend um, ich aber hielt mich zu Hause, um mich wo- 
möglich ganz wieder herzustellen. Die Schönheit unsrer 
Wohnung interessirte mich ausreichend. Sie war ein el1e- 
maliges Kloster, der Kreuzgang, maurischer Architektur,
	        
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