DER Scr
FZLING
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THES
UND
KARL
AUGUST
macht. Prellei" selbst erzählt es anders. Er hattte Radierungen
von Ridinger zu Gesicht bekommen, in welchen ihn ein
inneres Naturleben, das Zusammengehörige in der Land-
schaft, der Wälder und der darin sich bewegenden Thiere
so mächtig anzog, dass er nicht müde wurde, diese Blätter
nachzuzeichnen. nUnd da man mir sagte, Ridinger sei
Forstmann gewesen, so gewann der Gedanke, auch ein
solcher zu werden, nach und nach Raum in meinem Kopfe.
Diese Idee fand weitere Nahrung in einem Freundschafts-
verhältniss mit dem Sohn eines Oberförsters, der in Weimar
geometrische Studien betrieb, und in unsrer Familie wohnte.
Oft begleitete ich ihn in seine Heimat und auf die Jagd,
und wie alles, was ich irgend tinternahm, mit Leidenschaft
geschah, so wurde auch das Jagen mit glühendem Eifer
betrieben. Ich war selig, wenn ich etwas erlegt hatte.
Bei diesem Leben, das ungefähr zwei Jahre dauerte, xxitlrd
jedoch das Zeichnen von mir nicht vernachlässigt, sondern
im Gegentheil nur in grösserem Maßstabe fortgesetzt.
Die Stunden bei Hofratl1 Meyer versäumte ich nie, und
die jährlichen Ausstellungen trugen mir stets eine Aus-
zeichnung Gina. Es kann sich also hier nicht um ein
wirkliches nLehrjahra beim Förster handeln, sondern um
eine iugendliche Vorliebe für Wald und Jagd, welche ihn
durch zwei Jahre häufig hinaus zog. Welchem heran-
wachsenden Jüngling wird es nicht zeitweise herrlicher
dünken, mit der Büchse umherzustreifen, als auf der Schul-
bank zu sitzen? Ich habe nicht gehört, dass Preller in
späterer Zeit noch sich der Jagdliebhziberei hingegeben.
Mit dem Leibjäger des Grossherzogs wird er in Tristadt
eben auch auf die Jagd gegangen sein, und das Fest des
Ditchsgrabens gefeiert haben. Befreundet aber blieb er mit