ITALIENISCHE
TAG!
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ganzen Eigenthümlichlaeit. Schon langst wollten wir gern
nach dem Capo Campanella, im Alterthuin Cap LlRTMiDCFVZI.
Mit fünf guten Eseln und zwei Fflhrern ritten wir morgens
um sieben Uhr von Sorrento weg, Alle heiter und voll
Erwartung der Herrlichkeiten für diesen Tag. Der XVeg
ffihrt eine Stunde steil aufwärts, theils durch die unver-
meidlichen Mauern, theils auf olfnen Wegen durch die
üppigste Fülle von Wein, Orangen, Citronen, Feigen,
Oliven. Die kleinen Villen, Kirchen und Ortschaften von
nah und fern nehmen kein Ende. Mit jeder Minute er-
heben wir uns mehr und mehr flher die See, welche auf
dem ganzen Wege, obgleich verstohlen, in ihreni blauen
Glanze zu uns heraufblickt. Endlich haben wir den höch-
sten Punkt erstiegen. Welche Pracht! Wir übersehen den
bereits zurückgelegten Weg, vor uns der Golf von Neapel,
der rauchende Vesuv liegt wie ein Riese uns gegenüber
und dehnt seinen Leib in mächtiger Linie bis Camaltloli,
nach rechts bis weit hinter Pompeji. Noch mehr links
von CSlIDLIlÖOli liegt der reizende Eponieo, Procida, Cap
Misene und weiter nach vorn das Castell Nisitlti, den
Schluss macht die phantastische Insel Capri, theilxxßeis von
dem tlufsteigenden Cap Campanellzi verdeckt. Wenden
wir uns, die Strasse weiter zu Yerfolgenjstv liegt links
vom Cap der Golf von Snlerno vor uns, im reichsten und
gliinzendsten Farbensclnnuck. Unser Auge schweift in die
weiteste Ferne und wir suchen vergebens einen Ruhepunlit,
die See verschwinnnt endlich in die glänzende goldige
Luft. Unter uns liegen die kleinen Sireneninseln, still
melancholisch, die weisen Segel ziehen unangefochten an
ihnen vorüber und verlieren sich im himmlischen leuchten-
den
Blau a,