Volltext: Friedrich Preller

ITALIENISCHE 
TAG! 
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ganzen Eigenthümlichlaeit. Schon langst wollten wir gern 
nach dem Capo Campanella, im Alterthuin Cap LlRTMiDCFVZI. 
Mit fünf guten Eseln und zwei Fflhrern ritten wir morgens 
um sieben Uhr von Sorrento weg, Alle heiter und voll 
Erwartung der Herrlichkeiten für diesen Tag. Der XVeg 
ffihrt eine Stunde steil aufwärts, theils durch die unver- 
meidlichen Mauern, theils auf olfnen Wegen durch die 
üppigste Fülle von Wein, Orangen, Citronen, Feigen, 
Oliven. Die kleinen Villen, Kirchen und Ortschaften von 
nah und fern nehmen kein Ende. Mit jeder Minute er- 
heben wir uns mehr und mehr flher die See, welche auf 
dem ganzen Wege, obgleich verstohlen, in ihreni blauen 
Glanze zu uns heraufblickt. Endlich haben wir den höch- 
sten Punkt erstiegen. Welche Pracht! Wir übersehen den 
bereits zurückgelegten Weg, vor uns der Golf von Neapel, 
der rauchende Vesuv liegt wie ein Riese uns gegenüber 
und dehnt seinen Leib in mächtiger Linie bis Camaltloli, 
nach rechts bis weit hinter Pompeji. Noch mehr links 
von CSlIDLIlÖOli liegt der reizende Eponieo, Procida, Cap 
Misene und weiter nach vorn das Castell Nisitlti, den 
Schluss macht die phantastische Insel Capri, theilxxßeis von 
dem tlufsteigenden Cap Campanellzi verdeckt. Wenden 
wir uns, die Strasse weiter zu Yerfolgenjstv liegt links 
vom Cap der Golf von Snlerno vor uns, im reichsten und 
gliinzendsten Farbensclnnuck. Unser Auge schweift in die 
weiteste Ferne und wir suchen vergebens einen Ruhepunlit, 
die See verschwinnnt endlich in die glänzende goldige 
Luft. Unter uns liegen die kleinen Sireneninseln, still 
melancholisch, die weisen Segel ziehen unangefochten an 
ihnen vorüber und verlieren sich im himmlischen leuchten- 
den 
Blau a,
	        
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