Volltext: Friedrich Preller

254 
"ALIENISCHE 
VIAGEBÜCHER. 
Somuw 
N EAPEL, 
CAPRI. 
davon notirte. Am 27. Mai niiinlich hatte Garibaldi, mit 
etwa tausend Mann Freiwilligen von Genua kommend, 
bei raschem Zuwachs Seiner Schaaren, Palermo genommen, 
und eine Proklamation erlassen, laut welcher er die Dictatur 
über 
Sicilien 
i m 
Namen 
Victor 
Enmnuels, 
des 
n Königs 
von ltalienct Eibernahm. Palermo glich zum Theil einem 
Trümnierhaufen und der HCZIPOliIRDlSClIC General Lanza, 
der die ganze Bevölkerung gegen sich hatte, musste kapi- 
tuliren und sich mit seinen Truppen nach Neapel einschilfen, 
Dies geschah am 6. Juni, also drei Tage vor dem von 
Preller beschriebenen Fischzuge. Die sich weiter dehnen- 
den Kriegsbegebenheiten, die von Sicilien bald auf das 
Festland hinüber griffen, wo Garibaldi in Neapel das 
Königreich Italien proklamirte, alle diese Aufregungen und 
für das italienische Volk so wichtigen Ereignisse, schienen 
das sorrentiiier Fischeridyll wenig zu berühren. NVenigei' 
noch berührten sie das Reiseidyll einer deutschen Künstler- 
familie. Nur in so fern WLlfLlC Prellers Reiseplan dadurch 
gekreuzt, dass er Sicilien als Reiseziel aufgeben musste. 
Reichlichen Ersatz dafür erhoffte er sich in Capri. 
(Sorrento 11. Juni). nGestern war Sonntag und da 
wir aus verschiedenen Gründen an Festtagen nicht gern 
arbeiten, machen wir bei passlichem Wetter Ausflüge, da 
ohnehin die Wochentage das entbehren, was das Reisen 
an Feiertagen so angenehm macht. Dadurch dass Arbeit 
und Plage in der Natur Ruhe gefunden, bekommt diese 
eine gewisse Feierlichkeit, der wir selbst uns gern über- 
lassen. Die Menschen, die sich an Werktagen abgemüht, 
erscheinen jetzt mit frohem Gesicht, in bestem Putz und 
immer gutem Humor. Man sieht sie jetzt an wenigen 
"ausgestichten Punkten beisammen, frisch und in ihrer
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.