SCHÜTZLING
DER
ETHES
G01
UND
KARL
Auousrs.
Die
Familie
Preller
wohnte
einem
kleinen
Hause
in der Teichstrasse, bei dem Grossvater von mütterlicher
Seite, der eine kleine Oekonomie betrieb. Nebenan war
das Haus des Theaternmlers Heideloff, eines Bruders des
bekannten Architekten. Mit dem zweiten Sohne desselben,
Alfred, Watt Friedrich befreundet, und wurde, da beide das
gleiche Kunststreben erwachen fühlten, sein von ihm un-
trennbarei" Kamerad. Der Vater Heideloffs bemerkte in
dem jungen Nachbar Liebe und Talent für das Künstlerische,
und so gab er ihm kleine Aufträge in seiner Werkstatt,
reichte ihm auch gelegentlich Vorlegeblätter. Das Lob
des Meisters regte den Knaben an, und bald erschien es
ihm als" das schönste Lebensglück, unter seiner Leitung
Maler zu werden. Allein noch ehe Friedrich confirinirt
wurde, verunglückte Heidelofl durch einen Sturz von der
Leiter und starb. Der Kunstjünger war vielleicht trostloser
als die eignen Kinder des Verstorbenen. Auch den Tod
seines Freundes, des jüngeren Heidelolf, hatte Preller früh
zu beklagen, da dieser, der die Kunst ebenfalls erwählt
hatte, in Paris sehr jung verstarb.
Ohne alle Anweisung machte Friedrich fortan seine
Studien in den Wäldern. Dann aber, und zwar fürs Erste
neben dem Schulunterricht, besuchte er die Zeichenstunde
unter der Aufsicht des Hofrath Meyer, um später in das
von ihm geleitete Kunstinstitut überzugehen. Aus seinen
Waldstreifereien entwickelte sich in dieser Zeit eine Vor-
liebe zur jägerei, die so Weit ging, dass er schwankte, 0b
er statt der Kunst nicht den jägerstand erwählerl sollte.
Eine Aufzeichnung darüber sagt sogar, Preller habe nach
seiner Einsegrurlng bei dem Leibjiigel" des Grossherzogs,
Borz in Trisradt, sein Lehrjahr als junger Jäger durchge-