Volltext: Friedrich Preller

ITALIENISCHE 
TAG EBÜCHER. 
NEAPhL, 
SORRENT: 
CAPRI 
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Ansichten auf den Golf von Neapel hat. Es war sechs 
Uhr Abends, Gebirg und Stadt lagen in goldigem Duft 
{ror LIDS, das Meer, tiefblau, weit hinaus unter uns. Ueber 
Neapel erhob sich der danipfendeVesuv in wunderbarer Klar- 
heit. Hier übersahen und unterschieden wir genau die neusten 
Lavafeltier des jetzigen glühenden Stromes, die Wohnung 
des Eremiten und die unter ihm liegenden Orte Portici, 
Torre del Greco, weiterhin Castellamitre, Sorrento und die 
ganze Gebirgskette bis Cap Minerm, mehr rechts die Insel 
Capri. Hinter uns lag nun der Golf von Bajä. In Wetter- 
schnelliglaeit fuhren wir die prächtige Strasse abvviirts und 
langten wohlbehalten in unsrer Wohnung an. Bei klarem 
Nachthinnnel traten wir noch einmal auf den Balkon, um 
dem Feuerstrom in seiner Pracht noch einen Blick zu 
schenken a. 
Der Lärm in 
so entschloss man 
Neapel wurde Prellern unerträglich und 
sich schnell zur Ueberfahrt nach Sorrent. 
Der Wind stand nicht günstig, daher die See unruhig war, 
was denn für einige der Reisenden Unbequemlichkeiten 
hatte. Leider konnte die arme Olinda das Fahren aaufdem 
Wasser überhaupt nicht vertragen und musste in Zukunft 
manchen Ausflug über die Wellen hart erkaufen, wenn sie 
nicht zurückbleiben wollte. Prellers erster Gang in Sorrent 
War nach der Rosa antica, wo er in seiner Jugend gewohnt 
hatte, um ein erstes Unterkommen zu finden. War die 
jetzige Rosa auch nicht mehr jung und schön, wie vor 
dreissig Jahren, so erkannte er doch noch die alten Zim- 
mer fast unverändert und den Speisesaal, WO er und seine 
Genossen sich mnnchinal mit dem Dichter Grafen Platen 
herulngestritten hatten. 
zwar nicht Lmmirtelbar 
Eine Wohnung fand sich bald, 
an der See, aber doch in stiller 
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