Volltext: Friedrich Preller

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lmuemscna 
TAGEBÜCHER. 
NEAPEL, 
SORRENT. 
CAPRI. 
sind, da sie fast Eiberall schroff aus der See heraus in die 
Höhe steigen. Nur die Klasse der sogenannten Veduten- 
maler linder hier ihr Feld, weil diese keine Anforderung 
an ein yrollendetes Kunstwerk macht und mit der treuen 
Nachahmung des einen oder ttndern Gegenstandes die Frem- 
den ausreichend befriedigta. 
nViel mehr geeignet und reicher scheint mir der Golf 
von Baia, dabei sind die Linien der Inseln von unvergleich- 
licher Schönheit. Gestern bei schönem klarem Wetter 
tti1tei'rral1i11e11 wir die Tour zu Wagen nach Bitjii, welches 
wir bei unsern kleinen Ausflügen immer sehnsuchtsroll von 
fern betrachtet hatten. Unser WVeg führte durch den Po- 
silippo am Meeresufer entlang nztch Puzzuoli, das höchst 
ttnmuthig auf einer kleinen Höhe liegt. Dort tranken wir 
eine 'l"asse Kaffee und setzten den Weg nach Bajii fort, 
wo wir ungefähr halb zehn Uhr anlangten. Das Wetter 
begünstigte uns in jeder Art, wir nahmen einen Marinarcv 
als Führer und durchwanderten die Gegend nach verschie- 
denen Seiten. Was man auch von diesem Theile sagt 
oder sagen kann, solche klassische Schönheit trifft man 
selbst in Italien nur unter den glücklichsten Umständen. 
Friedrich war ausser sich im Anschauen dieser einzigen 
Natur. Am mare morto angelaommen, sahen wir ein Ge- 
witter sich aufthürmen, wtts einen grossen Wechsel und 
tmendliche Schönheiten in Färbung und Beleuchtung hervor- 
brachte. Wir zeichneten Verschiedenes und Ilriedrich malte 
eine Hüchtige Skizze des Vorgebirgs von Cuma, wo die 
Sibylle ihren Sitz hatte, den man noch heut kennt und 
zeigt. Mare morto vorüber, traten wir unsern Rückweg 
an, fuhren, der kleinen Insel Nisida gegenüber, auf die 
strada nuova, die von ihrer Höhe abwärts die reizendsten
	        
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