Volltext: Friedrich Preller

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ITALIENISCHE 
sßücnßra. 
TAG! 
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CAPRI. 
über unsere Köpfe und erhöhte den malerischen Reiz wo- 
möglich noch. NVir beeilten uns, Neapel zu erreichen, ge- 
langten aber nicht dahin, da uns verlockende Sirenen, 
diesmal in Kellnergestalt, den Weg abschnitten. Da kein 
Ulyss unter uns war, erlagen wir der Gefahr, haben aber 
keine Ursach zur Klage. Ein vortreifliches Mittagessen 
im reizendsten Lokale liess nicht lange auf sich warten. 
So hatte noch Keiner der Gesellschaft gespeist. Auf einem 
in die See vorspringenden Felsen lag die anmuthige Ve- 
randa. Neapels himmlische Seeluft durchkühlte uns nach 
ausgestandenen heissen Stunden. Unter uns die blauen 
plätschernden Wogen mit ihrer einzigen reizenden Musik, 
vor uns die in Sonnenduft glänzende goldige See und die 
Ansicht auf Sorrento und den über ihm sich erhebenden 
majestätischen Monte St. Angelo. Vorüberziehende Sänger 
kehrten hier ein und Linterhielten abwechselnd das kleine 
Publikum durch eigenthümliche heiterste Lieder.  Neapel 
ist ein Paradies, was besonders seinen Zauber über uns 
ausströmt, sobald man die geräuschvolle Stadt verlasst. 
Obgleich wir dem grössten Lärm schon fern wohnen, ist 
er doch, besonders gegen Abend zur Zeit des Corso, so 
sinnciiverxvvirreiid, dass ich mich jetzt schon sehne, die 
Stadt zu verlassen. Noch ist die Luft zu dunstig, um in 
der Ferne Neapels Schönheiten vollkommen zu geniessen, 
und so setzen wir das Malen noch aus, da in den nächsten 
Tagen dauernde Klarheit eintreten muss. Das Museum 
mit seinen unendlichen Schätzen beschäftigt uns an solchen 
Tagen ausreichend a. 
(20. Nlai.) nDCT Aufenthalt in Neapel ist in Allem 
verschieden von dem in Rom. NViihrend ich, uncl mit mir 
gewiss Tausende, gestehen, dass man in Rom mit jedem
	        
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