ITALIENISCHE TAGEBÜCHER.
NEAPEL, SORRENT, CAPRI.
ic Reise von Rom aus war nicht sehr
begunstlgt, der Regen lnndcrtc dlc
an den schönsten Punkten etwas zu
vom Wetter
Gesellschaft
sehen. nAm
dritten Tage hielten wir Mittag in Molo di Gaeta und
zwar in Villa di Cicerone, welche auf der Höhe liegt und
die Aussicht Liber den Golf von Gaeta hat. Rechtshin ist
der Blick durch die Festung Gacta beschrankt, vor uns
aber liegt schon der Golf von Neapel, und wir sahen bei
zwar dunstiger Atmosphäre doch den fernen Vcsuv. Der
Weg hierher führt Stunden weit durch Citronen- und
Oratngengiirten und gibt ein Bild des Stidens, wie man
sich den Süden bei uns denkt. Die Luft war so erquick-
lich und duftete nach Rosen und Citronen, dass man meinte,
damit auch ohne Speise auskommen zu können. Die
Wirkung dieser himmlischen Luft auf unsre Stimmung ist
tinbeschreiblich. Der Gesang von Tausenden von Nach-
tigallen begleitete uns von Albano bis Neapela.
nDas Leben in Rom und in Neapel ist so verschieden
wie Tag und Nacht, aber dies nicht allein, auch die Men-