ITALII
iNISCHE
TAG!
ZBÜCHER.
F LORENZ,
OLEVANO,
RoM
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sein totes Weib in dem
dem andern das Schwert
einen Arm, während er sich mit
in die Brust stösst. Ganz beson-
ders lebensvoll in Bewegung und Form ist der männliche
Körper. Wahrscheinlich ist dies römische Arbeit, aber
von ausserordcnrlichein Verdienst. Wir veriiessen die
Sammlung um die Anlagen zu besehen. Obgleich diese
Villa nicht mit der Albani zu vergleichen ist, hat sie doch
ihre grossen Schönheiten. Der alten Stadtmauer entlang,
an welcher sie liegt, führt eine lange Allee von männ-
lichen und weiblichen Cypressen, Lorbeer und Buxbatun,
die so dicht ist, dass ltein Sonnenstrahl sie durchdringt,
und dem Nordlander ein achtes Bild südlichen Behagens
giebt. Ein Spaziergang hierher, während der grossen
Hitze, gehört gewiss zu den schönsten Erquicktingen.
Da alle dieseiBätitne von einer Dichtheit im Laube sind,
die wir nicht kennen, herrscht eine innnerwährende Däni-
merung, die allein schon etwas Kühlendes iin Gefühl hat.
Wir traten wieder ins Tageslicht und suchten das Casino
auf, wo zwei schön erhaltene Fresken von Guercino zu
sehen sind. Dieser Meister hat in Fresco eine Kraft der
Farbe und eine Technik, Welche man mit Ölmalerei ver-
gleichen laann. Sein Stil hat schon etwas Zopliges. Auf
dem Plateau geniesst man eine Aussicht, die über alle
Beschreibung schön ist. Nach Norden übersieht man einen
Theil der Stadt, die Campagna mit all ihrer Pracht, und
den Schlussstein macht der schöne Monte Soracte. Gegen
Süden, Osten und Westen liegt alle Grossartigkeit und
Reichthtim Roms und seiner zauberischen Umgebung. Den
Horizont begrenzen die herrlichsten Gebirge, von der
Lionessa, den Sabinerbergen, mit dem Albanergebirg, bis
zu der Ebne nach dem Meere hin. Die Fläche der gött-