ITALIENISCHE
TAGEBÜCHER.
FLORENZ,
OLEvAxo,
Rom
Künstler, denen es nicht Ernst um die Suche war, um so
mehr. nFür den Untergang dieser Ktinstfnlschmüiizerei
ist die Photographie geboten worden. Hoifentlich steigert
sich die Kenntniss bei dem kunstlustigen reichen Publikum
bald so weit, dass es einsieht, wie wenig die Ansichten-
malerei der Photographie gegenüber im Stande ist, das
ihnen so schmackhafte Detail wiederzugeben. Hier sieht
man wirklich Wunderwerke der neuen Erfindung. Gott
sei gelobt! Die Regimenter von schrecklichen Porträtmalern
haben durch dieselbe schon den Todesstoss erhalten, und
hoffentlich geht es dem Landschafter-janhagel in gleicher
Weise. Die Nachahmung der Kunstgegenstände ist nun
einmal nicht die Kunst selbst. Das Studitim, ja, das aller-
strengste Studium der Natur ist keinem Künstler erlassen,
doch Wo die sogenannten Naturalisten ihr Ziel linden,
fängt die eigentliche Kunst erst an. In der Musik macht
man zwischen Virtuosen und Komponisten einen Unter-
schied, warum nicht ebenso in den anderen Künsten?
Freilich werden die ersteren glänzend honorirt, und letztere
sterben oft Hungers, doch gesteht man ihnen wenigstens
den Lorbeer zu. Wie traurig, dass man in der ersten
Kunststadt der Welt ein solches Unwesen sehen muss!
Inmitten dieses Unfugs ragen noch einige feststehende
Säulen zum Hinunel empor, sie gehören einer früheren
Periode an, und selbst die frechste Kritik der Neuzeit, die
mit und in dem Schmutz geboren, scheut sich, diese Heroen
anzugreifen. Diese lichten und leuchtenden Sterne heissen:
Cornelius und Overbeck. Um sie her schaart sich eine
kleine Zahl junger Künstler, von welchen vielleicht ein
oder der andre berufen ist, nach dem Tode dieser beiden
Helden das Rechte und Wahre aufrecht zu erhalten u.