Volltext: Friedrich Preller

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Rom. 
und dann wandern sie in ihre Berge zurück. Oft sieht 
man interessante Köpfe darunter und den Genremalern 
sind sie stets willkommen. In der Entfernung hat der 
Dudelsack eine gewisse Ähnlichkeit mit der Orgel und in 
freier Natur etwas sehr Ergreifendes. [in Römischen findet 
man ihn seltener als früher, wie überhaupt manche Eigen- 
thümlichkeit seit meinem Wegsein sich im Volke verwischt 
hat, sowohl in den Sitten, als auch in der Tracht. Es 
bleibt indess noch so viel, dass man nicht klagen sollten. 
Einige Pilferari wurden im Prellerschen Kreise auch per- 
sönlich beliebt. nBesonders schön ist eine Familie, von 
welcher Ernst und Friedrich Bruder und Schwester gezeich- 
net haben. Wie schwer sollte uns in Deutschland werden, 
eine solche Schönheit aufzufinden! Der einfache Bau eines 
solchen Kopfes erinnert an die Schönheit der Antike, ein 
solches Auge ist nur in Italien oder Griechenland zu finden. 
YVie krank und dürftig erscheint die Farbe eines guten 
Deutschen! Auch Marie und Olinda können nicht satt 
werden, die Leute zu bewundern. Unwillkürlich denke 
ich an unsre Bauern und mich überkommt ein wahres 
Grauen, wenn ich die einfachen aber stets anständigen 
Manieren hiesiger Landleute mit den ihrigen vergleiche. 
Unsre achtzehnjiihrige Schönheit von heute, mit Namen 
Giaciilta, hat etwas Grossartiges im Ganzen, wie in den 
einzelnen Theilen, ihr Wesen wandelt sich aber sogleich 
in eine wirkliche Lieblichkeit um, sobald sie spricht. Die 
Stimme ist Weich und wohlklingend, ihre Sprache rein 
und gut italienisch, in nichts ans Neapolitanische erinnernd. 
Schon ihre Mutter war Modell, sie selbst ist es seit einigen 
Jahren und doch ist nicht die geringste Spur von Eitelkeit 
oder Koketterie an ihr bemerkbar. Ich habe immer grosse
	        
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