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TAGI
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FLOR!
EVANO,
Rom.
und dann wandern sie in ihre Berge zurück. Oft sieht
man interessante Köpfe darunter und den Genremalern
sind sie stets willkommen. In der Entfernung hat der
Dudelsack eine gewisse Ähnlichkeit mit der Orgel und in
freier Natur etwas sehr Ergreifendes. [in Römischen findet
man ihn seltener als früher, wie überhaupt manche Eigen-
thümlichkeit seit meinem Wegsein sich im Volke verwischt
hat, sowohl in den Sitten, als auch in der Tracht. Es
bleibt indess noch so viel, dass man nicht klagen sollten.
Einige Pilferari wurden im Prellerschen Kreise auch per-
sönlich beliebt. nBesonders schön ist eine Familie, von
welcher Ernst und Friedrich Bruder und Schwester gezeich-
net haben. Wie schwer sollte uns in Deutschland werden,
eine solche Schönheit aufzufinden! Der einfache Bau eines
solchen Kopfes erinnert an die Schönheit der Antike, ein
solches Auge ist nur in Italien oder Griechenland zu finden.
YVie krank und dürftig erscheint die Farbe eines guten
Deutschen! Auch Marie und Olinda können nicht satt
werden, die Leute zu bewundern. Unwillkürlich denke
ich an unsre Bauern und mich überkommt ein wahres
Grauen, wenn ich die einfachen aber stets anständigen
Manieren hiesiger Landleute mit den ihrigen vergleiche.
Unsre achtzehnjiihrige Schönheit von heute, mit Namen
Giaciilta, hat etwas Grossartiges im Ganzen, wie in den
einzelnen Theilen, ihr Wesen wandelt sich aber sogleich
in eine wirkliche Lieblichkeit um, sobald sie spricht. Die
Stimme ist Weich und wohlklingend, ihre Sprache rein
und gut italienisch, in nichts ans Neapolitanische erinnernd.
Schon ihre Mutter war Modell, sie selbst ist es seit einigen
Jahren und doch ist nicht die geringste Spur von Eitelkeit
oder Koketterie an ihr bemerkbar. Ich habe immer grosse