Volltext: Friedrich Preller

ITALIENISCHE 
TAGEBÜCHER. 
OLEVANO, 
FLORENZ, 
Rom. 
der grossen schönen Palme im Vordergrunde, sehr reizend. 
Wir suchten Ambrogio nochmals in seiner Zelle auf, wo 
er uns wieder mit Heiterkeit empfing, und verliessen die 
stillen Mauern auf baldiges Wiedersehn. Der Eindruck 
dieses Morgens und Besuchs im Kloster wird mir bleiben. 
Alle Einzelheiten, so wie das Ganze, sind voller Poesie 
und künstlerischer Eindrücke.  In der Nähe des Monte 
Quirinale trafen wir Marie und Olinda wieder, die bei unsren 
Erzählungen ganz neidisch wurden a. Grössere Augenweide 
an menschlichen Formen war dem Künstler noch in Sorrent 
und Capri vorbehalten. 
Schöne klare Tage lockten ihn stets in die Campagna 
hinaus, die er nicht müde wurde zu preisen und als eine 
Grundlage für den Landschaftsmaler darzustellen. Oft be- 
gleiteten ihn die Frauen dahin und schweiften, während 
gezeichnet wurde, in der Nähe umher, oder nahmen bei 
ihm Platz. Hier erinnerte ihn nun Alles an seinen einstigen 
Lehrer Koch. Wie er als Schüler mit ihin in die Carnpagna 
gezogen, mit ihm gezeichnet, studirt, seinen Hinweisen 
gefolgt, so sass Preller jetzt mit seinen Schülern an den- 
selben Pliitzen, innner noch mit gleicher Freude an den 
unerschöpflichen Charakterfornien und Linien der Land- 
schaft, und mit der gleichen Bewunderung für die Kunst 
des inzwischen verstorbenen Meisters. 
Eine andere alte Erinnerung begrüsste er gegen Weih- 
nachten mit lebhafter Freude. nEs ist jetzt die Zeit, WO 
sich die Piilferari einünden. Überall hört man die einfachen 
Melodieen, die sie mit Dudelsack und Sclmlmei blasen. Es 
sind diese Leute Hirten aus den Abruzzen, die sich einige 
Paoli verdienen Wollen, da sie auf andre Weise Wenig 
Geld sehen. Sie bleiben in Rom bis nach Weihnachten
	        
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