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ITALIENISCHE
SBÜCHER.
TAGE
OLEVANO,
F LORENZ,
Rom.
jetzt französisch, später will er auch deutsch und englisch
studiren. Sein überaus liehensxwürdiges und graziöses Be-
nehmen und seine Art der Unterhaltung sind hinreissend.
Wir waren wohl eine halbe Stunde mit ihm und LlHtCf-
hielten uns in angenehmsten" Weise. Er war viel gereist
und sehr lebendig. Mir kam der Gedanke und kommt
mir immer wieder, dass niiinnlichere und zugleich an-
muthigere Erscheinung nicht wohl möglich ist. Er (Sllnete
uns das Fenster neue Überraschung! Das alte Rom lag
uns zu Füssen, links das Colosseum, vor uns die Kaiser-
paläste, der Friedenstempel und rechts das Capitol mit der
Kirche Araceli. Diesen Anblick will ich nie vergessen.
Die Morgensonne War im vollsten Glanze, legte grosse
Massen in cluftige Schatten und beleuchtete einzelne Stellen
auf's Zauberischeste. Abgeschlossene Ruhe und Friede
lassen sich nicht grossartiger denken. Einer der schönsten
Männer, die ich gesehen, stand in seinem langen schwarzen
Mönchsgexivand neben uns und blickte sinnend in die Reste
einer Zeit, die ewig leben wird, auch dann noch, wenn
Alles ausser der Sprache verschwunden ist. Wir gingen
in den Garten und besahen uns die vielen Schönheiten
von immergrünen Eichen und
Wiildchen bilden, in welchem
verschiedenes zeichnen wollen.
Lorbeer,
wir bei
Während
die ein
schönen
wir uns
kleines
Tagen
in dem
kleinen Hain herulntrieben, lehnte dieser
still in sich versunken an einer Brustwehr
einzige Mensch
und machte mit
der schönen Umgebung wieder ein wahrhaft poetisches
Bild. Endlich verliess er uns, weil ihn Geschäfte riefen.
Wir durchgingen noch die Llnteren Gärten, pflückten Veil-
chen und nahmen einen Lorbeerzweig zur Erinnerung mit.
Das Kloster ist überall malerisch, ein Theil desselben mit