Volltext: Friedrich Preller

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ITALIENISCHE 
TAGEBÜCHER. 
{N29 
FLom 
QLEVANO, 
Rom. 
sen drei Punkten seine Eigenthümlichlaeit hinlänglich be- 
zeichnet, mag ein Andrer beurtheilen, und wenn Andre 
nicht dasselbe damit erreichen, wie er, so mögen sie be- 
denken, dass er ein Lmerreichbares Talent besass und in 
allen Stücken weder zu viel noch zu wenig, sondern genau 
das Rechte zu treffen wusste. Ich will dabei nicht stehen 
bleiben, sondern mich bestreben, um mich darüber ganz 
iifs Klare zu bringen a. 
(30 Jan. 1860.) nIch hatte das Bedürfniss, das Pan- 
theon einmal wiederzusehen. Ich trat unter die mächtige 
Vorhalle, ein sonderbares Gefühl Eiberkam mich. Unsre 
Zeit kam mir in der Kunst so elend vor, ich stand inder 
Architektur einer grossen Vergangenheit, von der wir 
nichts mehr besitzen, als die Erkenntniss. Ich trat durchs 
Portal, die gewaltige Kuppel mit ihrer grossen Oetfnung, 
durch Welche ich den tiefblauen Himmel sah, lag über mir. 
Ein überwältigender Eindruck! Unwillkürlich stockte mir 
der Athem, das Gefühl von Grösse und Schönheit über- 
ragte jeden andern Gedanken. Nur wenige Menschen, die 
sich fast verloren, hatten den ungeheuren Raum betreten. 
Ich ging nach der linken Seite vom Hauptaltar und stand 
auf dem Grabe des göttlichen Rafael von Urbino. Ich 
suchte und fand die einzige und wahrste Grabschrift des 
Verewigten: nHier liegt Rafael, durch den, da er lebte, die 
Mutter Natur besiegt zu werden fürchtete, zu sterben, da 
er statrba.  Nicht weit davon seine ihm versprochene 
Braut, Verwandte des Cardinal Bibiena, die kurz vor ihm 
verschieden war. In der Kapelle neben dem Grabe las 
man Messe. Sonst Todtenstille tun mich her. Sein Bild 
schwebte mir 
ihm besessen 
deutlich 
und w 218 
vor, ich empfand, was 
sie verloren hat. Von 
die W'e1t in 
dieser Stelle
	        
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