Volltext: Friedrich Preller

ISS 
TFALIENISCHE 
IQAGEBÜCHER. 
Omxßaxo, 
FLOREXZ, 
ROM. 
nach Genua, wo das italienische Leben sich zuerst geltend 
machte. Bei dem Volks- und Hafenleben fühlte sich Frau 
Marie durch Erinnerungen an Antwerpen froh berührt. 
Aber der  Lärm des italienischen Schiffer- 
lebens trieb die Reisenden bald weiter, nach Livorno. 
Von dort brachte sie das Dampfboot nach Pisa, wo die 
Kunstschiitze betrachtet wurden. Zu einem ersten längeren 
Aufenthalt war Florenz ausersehen. 
Hier in Florenz beginnen die Aufzeichnungen in das 
Tagebuch und zwar am 3. October, dem vGeburtstage der 
lieben Linvergesslichen Grossmutters. Die Familie feiert 
den Tag mit dem Eintritt in das Vaterland der Künste 
und der Künstler. nMöge uns Allen dieser Tag eine gute 
Vorbedeutung sein und uns glücklich den übrigen Herrlich- 
keiten, die ihren Mittelpunkt im ewigen Rom haben, ent- 
gegen führen. Mit welchem Gefühl ich das Land wieder 
betrete, Welches meine frischesten Jugendjahre tnnschliesst, 
in welchem ich höchste Seligkeiten und schwere Tage 
durchlebt, wo ich mir gelobte, entweder als Künstler zu- 
rückzukehren, oder von Allen vergessen in der Einsamkeit 
zu sterben, diesen Gefühlen Ausdruck zu geben bin ich 
nicht im Stande. Mehr als dreissig Jahre sind seitdem 
vergangen, ich habe viel durchlebt, nie aufgehört, nach 
dem Höchsten in der Kunst alle Kräfte zu verwenden und 
nun kehre ich zurück, um mich für die schönste Arbeit 
meines Lebens vorzubereiten; ich kehre zurück mit Frau 
und Kind, weiches in glücklicheren Tagen, als meine waren, 
und besser vorbereitet das YVnntierland sieht. Möchte es 
ihm reifere Früchte tragen, als mir, der ich X7ieles nicht 
mehr ersetzen konnte, du die Jahre hier für höhere Dinge, 
und Yersiiumtes nachzuholen nicht ausreichend warenu.
	        
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