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Rom.
187
Mutter und einer Camatilla geleitet wurde. Anstatt eines
freieren Aufschwungs, den man vom Regierungswechsel
erwartet hatte, brachte derselbe nur ein verschiirftes abso-
lutistisches System. Die allgemeine Stimmung glich dein
drohenden Ausbruch des Vesuvs, und in Genua wartete Gari-
baldi nur die günstige Stunde ab, um mit seinen Frei-
schaaren in Neapel zu landen. Im Norden standen überall noch
französische Truppen, beim Volke sehr unbeliebt, da sie
sich als Helfer und Befreier mehr Rechte gestatteten, als
man ihnen zugestehen wollte. Unter solchen Verhältnissen
hatte sich der grosse Reisestrom, der alljährlich über die
Alpen nach Italien zieht, sehr vermindert. Gefahren sollte
die kleine Gesellschaft aus Weimar doch nicht zu bestehen
haben, und eigentlich gekreuzt wurde der Reiseplan nur
einmal, und zwar gegen den Schluss zu, als Garibalcli in
Sicilien landete. Im übrigen liessen sie die Ereignisse an
sich vorübergehen, ganz in ihre eigne Kunstwelt sich ein-
schliessend. Nur wenige Notizen geben Kunde, dass ihre
ir-Xufmerksamlteit auch auf die politische Giihrting um sie
her gerichtet war.
Es liegt das Manuskript einer Beschreibung dieser
Reise nach Italien vor, zum Theil in Tagebuchforni, zum
Theil aus Briefen zusammengestellt, von Preller selbst
niedergeschrieben. A111 Faden dieser Aufzeichnungen sollen
die Hauptereignisse der Reise hier erzählt, bei den am
meisten charakteristischen Stellen aber der Verlhsser selbst-
redend eingeführt werden.
Die Reise ging über Basel, Lucern, den Vierwald-
Städter See. Auf der Gotthardstrnsse machte die Teufels-
brücke einen überwältigenden Eindruck auf die Gesellschaft.
Dann fiberscliritt man den St. Gotthard, kam über Bellinzona