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da nur dem Unterricht für Anfänger galt, einer Grund-
lage, die jeder künstlerischen Individualität gegeben werden
musste. Als es sich um die Gründung der neuen Anstalt
handelte, unterliess der Stifter keineswegs, sich mit Preller
ins X7ernehmen darüber zu setzen und seinen Rath zu
verlangen. Preller aber rieth von dem ganzen Unter-
nehmen ab, er sprach sich entschieden dagegen aus und
Yerhehlte seine gegensätzliche Stellung in keiner Weise.
Dafür machte er einen Vermittelungsvorschlag, dahin
zielend, dass man die in Weimar erwünschten Künstler
zwar berufen möge, aber ohne ttkttdemische Verbindung,
indem ihnen für grössere monumentale Werke gemein-
schaftliche Thätigkeit, bei sonst völliger Freiheit, gegeben
würde. Auf diese Weise hätte sich jeder seine Schüler
selbst heranzubilden, eine Vielseitigkeit der Bestrebungen
könne von Interesse und Bedeutung, und in Weimar, an-
statt einer Schule, ein grosses künstlerisches Leben erschaffen
werden. Dieser Vorschlag wurde nicht atbgelehnt, er schien
sogar Beifall zu finden. Preller erhielt den Auftrag, seine
Gedanken darüber schriftlich aufzusetzen und zu fernerer
Erwägung einzusenden. Dies thttt er mit aller Gewissen-
haftigkeit, und bewirkte damit, dass die Entscheidung der
Sache eine Zeitlang durch Verhandlungen hinausgezögert
witrde. Von einer eigentlichen Uebergehung Prellers von
Anfang an, kann also nicht die Rede sein. Auch Genelli
war bereits nach Weimar berufen, aber nicht als Lehrkraft
für die Kunstschule, sondern zu einer ganz freien kümst-
lerischen Thiitiglaeit. Zumal Genellis Richtung und Künstler-
nattir gar nicht geeignet waren, Schüler heranzubilden.
Auch Preller behauptete von sich selbst, er sei immer ein
schlechter Schulmeister gewesen. Darüber durfte er sich