Volltext: Friedrich Preller

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da nur dem Unterricht für Anfänger galt, einer Grund- 
lage, die jeder künstlerischen Individualität gegeben werden 
musste. Als es sich um die Gründung der neuen Anstalt 
handelte, unterliess der Stifter keineswegs, sich mit Preller 
ins X7ernehmen darüber zu setzen und seinen Rath zu 
verlangen. Preller aber rieth von dem ganzen Unter- 
nehmen ab, er sprach sich entschieden dagegen aus und 
Yerhehlte seine gegensätzliche Stellung in keiner Weise. 
Dafür machte er einen Vermittelungsvorschlag, dahin 
zielend, dass man die in Weimar erwünschten Künstler 
zwar berufen möge, aber ohne ttkttdemische Verbindung, 
indem ihnen für grössere monumentale Werke gemein- 
schaftliche Thätigkeit, bei sonst völliger Freiheit, gegeben 
würde. Auf diese Weise hätte sich jeder seine Schüler 
selbst heranzubilden, eine Vielseitigkeit der Bestrebungen 
könne von Interesse und Bedeutung, und in Weimar, an- 
statt einer Schule, ein grosses künstlerisches Leben erschaffen 
werden. Dieser Vorschlag wurde nicht atbgelehnt, er schien 
sogar Beifall zu finden. Preller erhielt den Auftrag, seine 
Gedanken darüber schriftlich aufzusetzen und zu fernerer 
Erwägung einzusenden. Dies thttt er mit aller Gewissen- 
haftigkeit, und bewirkte damit, dass die Entscheidung der 
Sache eine Zeitlang durch Verhandlungen hinausgezögert 
witrde. Von einer eigentlichen Uebergehung Prellers von 
Anfang an, kann also nicht die Rede sein. Auch Genelli 
war bereits nach Weimar berufen, aber nicht als Lehrkraft 
für die Kunstschule, sondern zu einer ganz freien kümst- 
lerischen Thiitiglaeit. Zumal Genellis Richtung und Künstler- 
nattir gar nicht geeignet waren, Schüler heranzubilden. 
Auch Preller behauptete von sich selbst, er sei immer ein 
schlechter Schulmeister gewesen. Darüber durfte er sich
	        
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