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DIE
CARTONS
ZUR
ZWEIT
Omssa
Diese dritte Bearbeitung wurde veranlasst durch Prellers
Zweifel, dass er der südlichen Natur in ihrem Licht und
in ihrer Farbe noch gerecht werden könne, daher ihm denn
ein neuer Aufenthalt in Italien durchaus nöthig erschien.
Andererseits aber wurden Umgestaltungen dadurch bewirkt,
dass man während seines Attfetuthttltes in Italien den ersten
Plan einer blossen Halle aufgab und die Odysseebilder
die Galerie eines in NVeinmr zu erbauenden Museums
für
be-
stimmte.
Fü 1'
die
Reise
nach
Italien
k am
i 11m
der
Gross-
herzog in liberaler Weise zu Hilfe, und so kehrte Preller,
um sich dazu zu rüsten , innerlich erhoben und beglückt,
vorerst nach Weimar zurück.
Es sollte bis zur Abreise doch noch ein Jahr vergehen,
denn mancher älteren VerpHichtting war noch nachzukom-
men, er aber wollte frei sein von allen Seestürmen und
Küsten des Nordens, bevor er sich nach Süden wendete.
Auch erschien es ihm noch eine angenehme Vorarbeit,
einige der Cartons für Auftraggeber als Stahreleibilder
auszuführen. S0 die Leukothezl und die Kalypso für
den Grafen Schack, die Nausikaa für den Grafen Ra-
czynski. Später freilich vcrwünschte er dergleichen NVider-
holungen.
Vor Abschluss des Jahres schreibt er der Freundin,
Paulowna, die Prellers Kunst von jeher ihre fürstliche Tlieilnahme ge-
widmet hatte, als YVandgeinälde ausführen zu lassen beschloss. Nach
ihrem Tode erbte von ihr diesen Plan ihr Sohn, der Enkel des grossen
Fürsten, dessen einsichtiger Fürsorge Preller die reichste Förderung
verdankte a. Der Antheil des Grossherzogs Karl Alexander an der
Nlünchener Ausstellung war nicht gering. Die Carstenskchen Zeich-
nungen hatte er dafür hergeliehen, Prellers Odyssee nahm er für sich
nur, wie auch Schwinds n Sieben Raben u in seinen Besitz ühergingen.