Volltext: Friedrich Preller

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CARTONS zum 
DIE 
ZKVEITEN 
ODYSS! 
D L1 1' 
auf 
die 
Antike 
sondern 
auch 
schon 
auf 
die 
reine 
Natur zuuückgiiigen; überraschetnler nichts sein, als ein 
solches Auftreten gegen den herrschenden Kunstgeschniacla. 
Noch heutzutage zeigt Dresden in den architektonischen 
Monumenten jenen bis zur Ungeheuerlichkeit inanierirteii, 
wenn immer zum Imposanten gesteigerten Stil, der die 
Kunst nur noch als Dienerin des Luxus gelten liess. Die 
Producte der Meissener Porzellunfrrbril; und die der Archi- 
tektur wurden in gleichem Sinne geschaffen, die Kunst- 
schule vertrat die gleichen Prinzipien, die Tyrannei des 
Rokoko herrschte allmiichtig an dem Orte, der damals in 
Kunstangelegenheiren die erste Stelle in Deutschland ein- 
nahin. Und dennoch wirkten in demselben Dresden Winckel- 
1112111115 
vGedankcna 
crweckend 
und 
aufklärcnd. 
Freilich 
langsam und unter grossen Hindernissen. Denn zu schwierig 
empfanden es selbst die schon zur Erkenntniss Durchge- 
drungenen, sich ganz von der Manier loszulösen. Selbst 
die Besten sahen sich rathlos nach einer Brücke über die 
Kluft um, und nahmen die Einwirkung der Antike und der 
Natur lieber atts zweiter Hand, indem sie den grossen 
italienischen Meistern, als X7orbiltlern, folgten. So Rafael 
Meugs, der, von der Nothwendigkeit eines neuen Princips 
am meisten überzeugt, mit anhaltendem Fleiss sich aus 
dem alten Schema heraus zu arbeiten suchte. Aber cin- 
mal in fremder Zucht erwachsen und ohne die Originalität 
des Genies, blieb er doch im Eklekticismus haften, und 
suchte Rafaels, Correggios. Tizinns Weise mit allem Ernst 
aber vergeblich in sich zu vereinigen. Aehnlich bemühte 
sich Dietrich, inalend und radierend, es den Niederländern 
gleich zu thun; der Landschnfter Klengel und der Bildniss- 
malei" Graf? fühlten gleichfalls die Nothwendigkeir einer
	        
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