Volltext: Friedrich Preller

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tingenreine Thiitiglteir. München mit seinem Glaspalast 
wurde zum Ort der Ausstellung festgesetzt, die Staatsbe- 
hörde in das Interesse gezogen; der Kultusminister, Herr 
von Zwehl stand dem Unternehmen mit Rath und That bei. 
 sollte, so ward festgesetzt, von den Lebenden der 
Einzelne nicht mit seinem neusten, etwa verkäuflichen, hier 
sollte er mit seinem besten Werke erscheinen. Man wollte, 
dass sich die Kunsthauptstiitten, die Schulen, möglichst 
vollständig und glanzvoll vertreten, zusammenfiiiitleii. Aber 
nicht allein auf die Gegenwart ging die Absicht, sondern 
man wollte, in die Vergangenheit zurückgreifend, wenigstens 
dasjenige dem Auge mit darbieten, welches dem heutigen 
Zustande der Kunst voraufging und ihn erklären hilft. Das 
Aufblühen der Kunst zu Anfang dieses Jahrhunderts schien 
ein passender Anfangspunkt, der Name Carstens am Ende 
des vorigen der beste Merkstein, von dem die Künstler- 
reihe zu beginnen sei. 
Es handelte sich um deutsche Kunst. Ihr neues Her- 
kommen, ihre Entxxiiclaeltmg und ihr Aufblühen ist ge- 
knüpft an den Namen Winkelmanns, an seine Atisgra- 
bungen der mrarmornen Götter- und Heroenvvelt aus den 
Ruinen Roms, und sein Werk, welches er auf der glück- 
lichen Sonnenhöhe seines Lebens schrieb, die Geschichte 
der Kunst des Alterthums. Aber noch bevor es ihm ver- 
stattet war, nach Rom zu gehen, schon im Jahre 17;; (ein 
Jahr nach der Geburt Carstens) warf er inmitten der 
Rokokowelt Königs August II. von Sachsen, als seine 
 die nGedanken über die Nachahmung 
der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunstct. 
Fremder konnte in dieser grossairtig verschnörkelten Dres- 
dener KVelt nichts klingen, als diese Gedanken, die nicht
	        
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