Volltext: Friedrich Preller

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DIE 
(lmrroxs 
ZUR 
ZXXÄZITEN 
ODYSSI 
Der leidige Broderwerb nimmt ihm doch fast alle Zeit 
in Anspruch, aber wenigstens als Sonntagserholuiwg treibt 
er sich mit dem Odysseus in der Welt herum und so ist 
noch im Oktober ein neuer Carton, die Sirenen, fertig ge- 
worden. nlhre sich immer gleich bleibende frische Theil- 
nahme an Allem, was ich schaffen, schreibt er der Freundin, 
nthut mir so wohl, um so mehr, da ich ähnliche im hiesigen 
sogenannten Kunstptibliktini nie keimen gelernt. Sie erhalten 
hier die Gruppen der Figuren, das Landschaftliche und die 
Luft zieht sich freilich über mein Pausepapier hinaus und 
Sie müssen sich also gedulden, das Ganze zu sehen, bis 
wir einmal wieder zusammen kommen. S0 entbehrt der 
flüchtige Contour freilich auch ganz der Stimmung durch 
Licht und Schatten. Ich will versuchen, Ihnen dies etwas 
deutlicher vorzuführen. Die Stimmung des Ganzen ist 
heiter zu nennen. Am Horizont bereitet sich ein NVc-ttei" 
vor, die noch zu bestehenden Gefahren andeutend und zieht 
sich in die Schluchten des felsigen gegenüber liegenden 
Ufers. Ich habe mir den Charakter von Anlalfi gedacht, 
dort liegen nämlich die Sirenen-Inseln, heut unter dem 
Namen isole dei Galli bekannt. Die schönen Weiber haben 
alle musikalischen Lockungen verbraucht, die Harfen bei 
Seite geworfen, die vorderste die Flöte noch in der Hand, 
und versuchen das Letzte, die Iilüchtigen durch Winken 
und ihre Anmuth zurückzurufen. Umsonst, der Stetier- 
mann halt vom Lande ab, Odysseus windet sich noch ein- 
mal und die Gefahr ist fiberstanden. Das Schiff wird durch 
das Segel ganz in Schatten gelegt und gibt so dem Ganzen 
etwas Ernstes, im Gegensatz zu den sonnig beleuchteten 
XVeibern. Die obere Luft ist ganz heiter. Ich tienke, in 
Farbe müsste das Bild ganz anmuthig aussehenu.
	        
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