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DIE
(lmrroxs
ZUR
ZXXÄZITEN
ODYSSI
Der leidige Broderwerb nimmt ihm doch fast alle Zeit
in Anspruch, aber wenigstens als Sonntagserholuiwg treibt
er sich mit dem Odysseus in der Welt herum und so ist
noch im Oktober ein neuer Carton, die Sirenen, fertig ge-
worden. nlhre sich immer gleich bleibende frische Theil-
nahme an Allem, was ich schaffen, schreibt er der Freundin,
nthut mir so wohl, um so mehr, da ich ähnliche im hiesigen
sogenannten Kunstptibliktini nie keimen gelernt. Sie erhalten
hier die Gruppen der Figuren, das Landschaftliche und die
Luft zieht sich freilich über mein Pausepapier hinaus und
Sie müssen sich also gedulden, das Ganze zu sehen, bis
wir einmal wieder zusammen kommen. S0 entbehrt der
flüchtige Contour freilich auch ganz der Stimmung durch
Licht und Schatten. Ich will versuchen, Ihnen dies etwas
deutlicher vorzuführen. Die Stimmung des Ganzen ist
heiter zu nennen. Am Horizont bereitet sich ein NVc-ttei"
vor, die noch zu bestehenden Gefahren andeutend und zieht
sich in die Schluchten des felsigen gegenüber liegenden
Ufers. Ich habe mir den Charakter von Anlalfi gedacht,
dort liegen nämlich die Sirenen-Inseln, heut unter dem
Namen isole dei Galli bekannt. Die schönen Weiber haben
alle musikalischen Lockungen verbraucht, die Harfen bei
Seite geworfen, die vorderste die Flöte noch in der Hand,
und versuchen das Letzte, die Iilüchtigen durch Winken
und ihre Anmuth zurückzurufen. Umsonst, der Stetier-
mann halt vom Lande ab, Odysseus windet sich noch ein-
mal und die Gefahr ist fiberstanden. Das Schiff wird durch
das Segel ganz in Schatten gelegt und gibt so dem Ganzen
etwas Ernstes, im Gegensatz zu den sonnig beleuchteten
XVeibern. Die obere Luft ist ganz heiter. Ich tienke, in
Farbe müsste das Bild ganz anmuthig aussehenu.