CARTOXS
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Widerwillen gegen Berlin ein. Auch die geistige Atmo-
sphäre, die Kunstkritik, das schlagfertig redegewandte
Wesen der Berliner war er geneigt abzulehnen und zu unter-
schätzen. Es laetlurfte förmlich einer List um ihm das
Versprechen abzugewinnen, aber er gab es endlich. Grade
diesem Vorurtheil gegen Berlin wollte die Freundin ent-
gegenwirken, da sie überzeugt war, in einem nicht kleinen,
lebhaft angeregten Kreise, dazu mit Hülfe der jugendlich
frischen Genossenschaft, die damals in dem deutschen Kunst-
blatte ihren VereinigLingsptinkt fand, Preller die höchste
Anerkennung und sicher auch eine nicht geringe Förde-
rung zu verschaffen. Und nicht nur die bisher vollendeten
Sieben Cartons der Odyssee sollten in Berlin erscheinen,
Sondern dazu was an Schöpfungen aus seiner Werkstatt
irgend auf Reisen geschickt werden konnte, damit man in
Berlin, wo Preller noch wenig bekannt war, einen Einblick
in sein Kunstschaidien empfange.
Preller selbst freilich war zur Zeit noch zu angegriffen
Von der Krankheit um einen solchen Plan persönlich leiten-
zu können, dafür aber übernahm die Freundin mit um so
Fegerem Eifer die Xiermittelung. Und es war keine geringe
Mühe für eine Frau, dies ins Werk zu setzen, zumal unter
manchen entgegenstehenden XVirkungen.
S0 wurde im Mai 1857 (während Preller sich in Karls-
bad befand) in Berlin, und zwar in Sachses Kunstsalon,
eine kleine Preller-Ausstellung eröffnet, bestehend aus den
Odyssee-Zeicl1nungen, fünf Cartons seiner Oelgemiiltle
(drei gewaltige Fels- und Strandbiltier und zwei Hoch-
8Cbirgslantlschaften) und einer Reihe von Aquarellen, die
Stürmische Natur des Nordens darstellend, eins davon doch
mit einem Sonnenbliclt des Südens erfreuend.