DIE
ZU R ZWEITEX
CARToxs
Onvss1
x51
Schöpfungen, in Erfindung, (lruppirung und landschaft-
licher i-Xnortlnung weit hinausgewachseii über die erste
Fassung.
Die Cartons sind nur von geringen] Umfang. Sechs
davon in schmal-hoch genommenem Format, etwa zwei
Fuss hoch, das siebente (das {igurenreichste Bild, dieNattsikaa)
ebenso hoch, aber doppelt so breit als die übrigen.
Mit dem reinsten Verstiindniss der antiken Dichtung,
dem sichersten Erfassen der idealen Kunst, vereinigt sich
in diesen kleinen Cartons die Herrschttft über alle Mittel
der 'I'echnik, wie sie eine arbeitsvolle, an künstlerischen Er-
fahrungen reiche Laufbahn erworben hat. Diese Herrschaft
über die Darstellung der landschaftlichen wie der iigürlich
menschlichen Natur hat sich aber in ernster Selbstbe?
schriinkung ein strenges Mass bestimmt, und den inneren
Reichthtmt zur höchsten Einfachheit des Ausdrucks be-
zwungen. So Linbedingt wirkt aber das künstlerisch Gross-
artige schon aus diesen einfachen Kohlenzeichnungen, dass
man den schaffenden Genius in seiner ganzen Macht des
Ausdrucks erkennt, ohne dass er, da die Vortheile der
Farbe und des Lichtglttnzes noch fehlen, schon das letzte
Zauber-Wort gesprochen hat.
Preller hatte seine CATIOHS für eine besondere Aus-
stellung nach Dresden bestimmt, liess sich aber durch
den Archäologen Professor Göttling in Jena gewinnen, sie
zuerst dem kleineren akademischen Kreise der Universitäts-
stadt darzubieten. Fanden sie hier vor einem gelehrten und
lwchgebildeten Publikum entschiedene, aber doch nur stille
Bewunderung, so wurde ihr Erscheinen in Dresden schon
lebhafter begrüsst. Die Maler Schnorr von Catolsfeld,
Bendemann, Hübner u. A., die Bildhauer Rietschel und