DIE
NORDISCHE
Evocuz
HAUS
UNI)
WERKSTATT.
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Zustände, immer" schwankend, oft sehr beängstigend, ver-
langten fast alljährlich eine Kur in Karlsbad, die meist
schon im Mai angetreten wurde. Daratn schlossen sich,
zur Erholung oder zum Studium, andre Reisen. In Schlesien
verweilt er dann einige Zeit zu Altheide, dem Besitzthuin
der Mutter der Frau Storch. Et lernt dort das Riesen-
gebirge kennen, bekommt ngewaltigen Respekt vor dem
Nadelholza, und bringt vierzig Studienblätter mit nach
Hause. Ein andermal geht die Reise nach Holland, um
seinen ältesten Sohn, der die holländische Sprache noch
nicht versteht, selbst auf einem {für Java bestimmten
Schiffe günstig unterzubringen. Er geht dann weiter nach
dem Haag, Antwerpen, Ostende und lässt sich von einem
befreundeten Schiffskapitäin überreden, eine Fahrt bis Dover
mitzumachen und die dortigen Felsenufer kennen zu lernen.
Ein andermal locken ihn wieder die Eichen im Jeverlande,
oder die Alpenhöhen, woselbst das Oetzthatl ihn sehr
mächtig ergriff. Wenn solche Reisen von Jahr zu Jahr
ihn neu anregten, auch wohl kräftigten, so gab es doch
gegen ein Leiden keine Kur und keine Vorsicht, nämlich
gegen die bösen Kopfschmerzen, die ihn hart anfassten
und ihn häufig auf vierundzwanzig Stunden und langer,
wie in eine schwere Krankheit niederwarfen. In allen
Seinen Briefen spielt leider n dieser Dämona, der ihm die
guten Tage raubte, unter dem seine Familie fast ebenso
zu leiden hatte, wie er selbst, eine grosse Rolle. Uebei"
dieses Übel konnte er zeitweise ganz tinglflcltlich sein, wie
denn körperliche Verstimmungen einen nicht eben ge-
duldigen Mann aus ihm machten. Fühlte er sich dadurch
nun in der Ausübung seiner Kunst gehindert, oder gelangten
unwillkommene Aufträge an ihn (wie z. B. als er ein und