Volltext: Friedrich Preller

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13b 
NORDISCHI 
Dna 
POCI 
UND 
HAus 
Ansicht der Dinge, oder die Poesie, nicht versagt geblieben 
ist. Sie, meine theure Freundin, ich sage es Ihnen ohne 
Scheu, sind mit alledem reichlich versehen, und es kommt 
nur darauf an, dass Sie sich zum Wissen verhelfen. Lassen 
Sie im Schaffen Ihrer eignen reichen, liebenswürdigen Ntitur 
freien Lauf, sie wird überall anknüpfen, wo ihr die iiussere 
Natur ein Häkchen zeigt, oder Ihre innerste Stimmung 
einer Form bedarf, um sich für andre zu verkörpern. Nichts 
in und ausser dem Menschen ist so unbedeutend, detss sich 
nicht daran fortbauen oder anknüpfen liesse, und der Kunst 
ist es vorbehalten, Andre ausser uns zu erfreuen, zu erbauen 
und zu bilden. Das Material, mit dem man das vollbringt, 
ist mir ganz gleich würdig, denn die unendliche Schöpfung 
hat nichts oder sehr wenig producirt, was nicht volle Be- 
wuntlrung verlangte. Den Menschen, als die Krone der 
Schöpfung, nehme ich aus, darum berühre ich das histo- 
rische Fach nicht. Für eine Frau kenne ich nichts Reizen- 
deres und ihr mehr Sympathisches, als dtts herrliche Reich 
der Blumen mit ihren Bewohnern, den Käfern, Schmetter- 
lingen u. s. w., die in der Natur jeden Augenblick selbst 
als Dichter oder deren Lieblinge auftreten. Jedes Kunst- 
fach soll etwas Erfreuliches zu Stande bringen, verlangt 
den ganzen Menschen, daher ist es durchaus nothwendig, 
dass er sich nicht durch zu viel Nebendinge zersplittere. 
Sein Leben muss ausgefüllt werden mit dem Einen, alles 
Andre, was er treibt, muss in wenigstens mittelbarer" Be- 
ziehung dazu stehen, denn ein Menschenleben ist so kurz 
und erscheint Einem immer weniger zureichend, je weiter 
man vorwärts kommt. Ich freue mich daher unaussprech- 
lich, theure Freundin, dass Sie so herzhaft und mit allen 
lh-ren Kräften die Sache ergreifen u.
	        
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