Volltext: Friedrich Preller

DIE 
NORDISCHE 
EPOCHE 
UND 
HAUS 
W ERKSTAI" 
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Sept. 185;. nDas Fach der Blumenmalerci scheint mir 
noch am wenigsten zu der Höhe gekommen zu sein, die 
es erreichen kann und wird. Was die Alten darin voll- 
bracht, ist nach einer Seite hin bewundernswerth, aber aus- 
gebeutet ist die Sache nicht. Die Neueren fangen an und 
gehen damit um, wie der Dichter mit der Sprache, und das 
scheint mir mehr W erth zu haben, als das schon Vorhan- 
dene. XVas nützt alle Nachahmung der Natur? Erreichen 
können wir sie doch nie, wir müssen sie also als Material 
für Gedanken verbrauchen, die künstlerische Nachahmung 
und Darstellung wird das YVerk natürlich vollkommen 
machen. Leider hat unsre Zeit schon zu lange in dem 
Irrthum verbracht, dass die Erreichung der Natur der Zweck 
der Kunst sei. Die Landschaft hat sich jahrelang ergangen 
und geblüht, mit einem grünen Hügel, auf dem ein hohler 
Zahn als Ruine thront, oder irgend ein grünspanenes XValti- 
leben zur Welt gebracht. Lassen Sie mich abbrechen, die Er- 
innerung daran, fürchf ich, bringt mir eine Cholik zu Standela 
7. Nov. 1853. vFahren Sie nur so fort, die Natur sich 
zuzueignen, denn das positive XVisscn und Yerstehen der 
Natur in ihren Gesetzen ist die Basis, auf welcher der 
Künstlersinn mit Sicherheit seinen Bau beginnt und voll- 
endet. Aus Studien ein Bild zusammensetzen, das kann 
und wird nie jemand, aber an den Studien erfahrt der 
Künstler, wie die Natur in ihrem Bilden verfahrt, und mit 
diesem Wissen kommt er in den Stand, selbst scharfen zu 
können, wenn ihm überhaupt der Himmel Schöpferkraft 
bescheert hat. Auf diesem XVege ist es aber noch immer 
möglich, Unsinn zu schaifeiz, und da tritt die Nothwendig- 
keit ein, dass der Schaffende Geschmack besitzt, oder den 
Yorhantienen Keim auslailtlet, und überhaupt ihm eine höhere
	        
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