DIE NORDISCHE EPOCHE.
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meist so, da ihnen das Detail anziehend ist und sie mehr
zum Nachahmen verleitet, als gut ista.
vDas Entwickeln der Eigenthümlichlaeit erscheint mir
der einzige Weg, um der für jedes Kunstwerk nothwen-
digen Frische auch Freiheit zu lassen. Auf einer Alaademie
ist es eine Unmöglichkeit, bei der grossen Zahl der Schüler
und den verschiedenen Lehrern, die an den meisten monat-
lich abwechseln, eines jeden Einzelnen Natur durchzufühlen.
Gar zu oft werden die Lehrer in kurzer Zeit todte Nlechai-
niker
und
Pedunten a.
nDas zu frühe Copiren bringt nicht allein keinen
Nutzen, sondern schadet sogar, indem der Schüler sich
bemüht, es grade so zu machen, wie das Original. Der
Schüler möge die ersten Schwierigkeiten in Gips, todten
Gegenständen! aller rXrt, überwinden, einfache Töne sehen
lernen und dann zu der lebenden Natur übergehen, diese
mit Treue copiren und dann erst an irgend ein ausge-
zeichnetes Meisterwerk gehen, damit er sehe, wie ein
tüchtiger Künstler dies oder jenes ihm timnöglich Scheinende
bewältigt und hauptsächlich auf malerische Zusammen-
stellung der Farben aufmerksam werde. In diesem Theile
der Malerei scheinen mir noch über den Niederländern
die Venetianer zu stehen. Furbencomposition ist der Theil
der Kunst, welcher bei der nothwendigen und für den
Gegenstand passenden Lichteintheilung den ersten ent-
schiedenen Eindruck auf die Sinne des Beschauers macht.
Daher muss sich die Farbe genau dem Gegenstand an-
Boot gehöre zu den schwierigsten
auf diesem Gebiete für den Zeich-
1 S0 sprach er öfter aus, ein
und belehrendsten Vorlagen, die es
nur gebe.
RoQum-Tn.