Volltext: Friedrich Preller

DIE NORDISCHE EPOCHE. 
HAUS uxn XVERKSTATT 
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meist so, da ihnen das Detail anziehend ist und sie mehr 
zum Nachahmen verleitet, als gut ista. 
vDas Entwickeln der Eigenthümlichlaeit erscheint mir 
der einzige Weg, um der für jedes Kunstwerk nothwen- 
digen Frische auch Freiheit zu lassen. Auf einer Alaademie 
ist es eine Unmöglichkeit, bei der grossen Zahl der Schüler 
und den verschiedenen Lehrern, die an den meisten monat- 
lich abwechseln, eines jeden Einzelnen Natur durchzufühlen. 
Gar zu oft werden die Lehrer in kurzer Zeit todte Nlechai- 
niker 
und 
Pedunten a. 
nDas zu frühe Copiren bringt nicht allein keinen 
Nutzen, sondern schadet sogar, indem der Schüler sich 
bemüht, es grade so zu machen, wie das Original. Der 
Schüler möge die ersten Schwierigkeiten in Gips, todten 
Gegenständen! aller rXrt, überwinden, einfache Töne sehen 
lernen und dann zu der lebenden Natur übergehen, diese 
mit Treue copiren und dann erst an irgend ein ausge- 
zeichnetes Meisterwerk gehen, damit er sehe, wie ein 
tüchtiger Künstler dies oder jenes ihm timnöglich Scheinende 
bewältigt und hauptsächlich auf malerische Zusammen- 
stellung der Farben aufmerksam werde. In diesem Theile 
der Malerei scheinen mir noch über den Niederländern 
die Venetianer zu stehen. Furbencomposition ist der Theil 
der Kunst, welcher bei der nothwendigen und für den 
Gegenstand passenden Lichteintheilung den ersten ent- 
schiedenen Eindruck auf die Sinne des Beschauers macht. 
Daher muss sich die Farbe genau dem Gegenstand an- 
Boot gehöre zu den schwierigsten 
auf diesem Gebiete für den Zeich- 
1 S0 sprach er öfter aus, ein 
und belehrendsten Vorlagen, die es 
nur gebe. 
RoQum-Tn.
	        
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