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H AUS
UND
WERKSTATT.
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l-laertel: nIn Leipzig hatte Karl Hummel grosse Begier,
unsere Bilder einmal wieder zu sehen, und ich ging mit
ihm dahin, wo Karl mich wahrscheinlich dem Herrn L.
gemeldet hatte, denn selbiger kam kurz nach meinem Ein-
tritt auch herunter und war sehr artig und erfreut, mich
einmal zu sehen. Nach kurzer Unterhaltung wollte ich
mich empfehlen, Herr L. jedoch hielt mich noch einige
Nlinuten zurück und machte mir hier den mündlichen An-
trag für das andere Zimmer, mir tireistellend, wann ich
beginnen wollte und könnte. Auch nahm er den Vor-
schlag einer Reihenfolge nordischer Bilder für dieses Zim-
mer sehr gut auf und ich freute mich von ganzem Herzen
und machte die Reise doppelt vergnügt. Holjfentlich werde
ich mit dem Wielandziininer künftigen Winter ganz fertig
und dann bwürde ich nichts lieber anfangen, als diese Ar-
beit, die mich ganz und gar beschäftigen würde, weil mir
nichts willkomnaenei" kommen könnte, als eine Aufgabe
dieser Art, die mich wieder frei schalten liisstu. Der
Plan dieses nordischen Zimmers kam nicht zur Ausführung.
Woran er scheiterte, habe ich nicht linden können. Prellers
in dieser Zeit schon beeinträchtigte Stimmung wird da-
durch nur noch trüber geworden sein, zumal auch sonst
von aussen nichts an ihn herantrat, was ihm einen Auf-
schwung, sei es zum Schal-Yen, sei es zum Leben, hätte
geben können. nAlles was ich damals machten, schreibt
er, nwaren Erzeugnisse eines geistig wie körperlich kranken
Menschen a.
Bedeutender und auch innerlich befriedigender für ihn
wurde eine Reise, die er 1840 nach Norwegen unternahm.
Der Maler Bellermann aus Berlin und zwei Schüler Prellers,
Hummel und Thon, schlossen sich ihm an. Die Küsten-