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WEIMAR um) Lemma.
Du: ERSTEN ODYSSEE-GEMÄLDE
HAussTAxu.
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Im Jahre 1835 wurde K. Ludwig Schom als Direktor
Zeichenschule nach WXaimar berufen. Preller lcitctc
nur den Zeichenunterricht, welchen Meyer einst selbst
ertheilt hatte. In der Direktion der Anstalt scheint einige
Jahre lang eine Vakanz oder Vertretung stattgefunden zu
haben. Schorn war "bis zu seiner Berufung nach Weimar
Professor der Kunstgeschichte und Aesthetik an der Aka-
demie und Universität in München gewesen und hatte sich
durch gelehrte Arbeiten (nUeber die Studien der griechi-
schen Künstler-u u. A.) einen Namen gemacht, übte dazu
einen Einfluss durch die Redaktion des nKtmstblattesß,
dessen oberste Leitung er auch nach Weimar mitnahtn.
Aus den grossen Verhältnissen der neuen Münchener Kunst-
blüthe kommend, und, bei glänzender Persönlichkeit, an
den Verkehr in den Hofkreisen gewöhnt, konnte er nicht
anders als reorganisirend auftreten. Und nicht allein auf
dem Gebiete der ihm untergebenen kleinen Anstalt. Bald
durfte er eine neue Aufstellung der Grossherzoglichen
Kunstsammlungen, die sich bisher zerstreut in verschiedenen
Gebäuden befanden, vornehmen, und so machte sich auch
seine Einwirkung auf den Ausbau und innern Schmuck des
Grossh. Schlosses geltend. Ein Flügel desselben war nur
in denimssereti Uinfassungsmauerxl fertig gestellt worden,
während die Innenräume unvollendet und leer standen. Ein
Theil des Untergeschosses war bis 1815 zu Stallungciw be-
nutzt worden. In diesem Jahre begann man mit einem
Umbau, der jedoch bis 1828 wieder liegen blieb. Erst
nach dieser Zeit wurde der Plan eines inneren Neubaues
in Verbindung mit dem älteren Theil ernstlich betrieben
und eine Reihe von grösseren und kleineren Räumen den
grqssen Dichtern, welche Weinmr ve1'l1errlicl1t hatten, ge-