Volltext: Friedrich Preller

WEIMAR um) LEIPZIG. 
ERSTEN Omssx 
(ÄEMALDE. 
HA USSTAND. 
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Tuschg Sepia- und Aquarellzeichnungen. Diese Kunst ent- 
wickelte er zur höchsten Schönheit. Es liegt eine Poesie 
in diesen kleinen Kompositionen, dass man sie gemalte 
Gedichte nennen könnte. Preller War sich der Grenze 
zwischen Dichtung und Malerei wohl bewusst, wenn er 
schrieb : nDie für den poetischen Gedanken passliche Form 
und Farbe ist nach meiner Ueberzeugung nur die Sprachen. 
Er dachte auch niemals daran, einen vorweg gefassten Ge- 
danken symbolisch zu verkörpern, gleichsam Programm- 
Malerei zu treiben; seine künstlerische Stimmung aber 
wusste sich so poetisch ausdrucksvoll zu geben, dass sich 
durch diese seine Aquarellblättei" der Betrachter in gleicher 
Weise angemuthet fühlt. Sie fanden stets grosse Bewun- 
derung und trugen ihm zahlreiche Bestellungen von Kunst- 
freunden ein. Bei Llnernaüdlichem Fleiss hielten ihn die- 
selben schadlos in Zeiten, da grössere Aufträge ihm fehlten, 
oder er ausgeführte Oelgemälde unter ihrem Werthe dahin- 
geben mussteÄ 
Eine monumentale Aufgabe musste er aber, und zwar 
gleich nach Vollendung der Odysseebilder in Leipzig, über- 
nehmen, so sehr er sich grade gegen diese sträubte. Es 
war die Ausschmüclaung des Wielandzimmers im Schlosse 
Zu Weimar. Die Darstellung muss hier ein wenig weiter 
ausheben. 
1 Für eine Aufzählung aller Aquarellbliitter, Sepia-, Tusch- und 
Sonstigen Zeichnungen Prellers müssten alle Museen und Kunstkabinette 
Deutschlands, müssten die Szunmlmingeil von Fürsten, Künstlern und 
Künstfrcuxlden durchforscht werden; es wäre eine Entdeckungsreise an- 
Yfäellen durch den künstlerischen Privatbesitz, der sich in Mappen, in 
 ums, an den Wänden, so in Deutschland wie in England, Italien 
und Russland, zerstreut linder. 
RUQUETFE, 8
	        
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