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gefallen liess und für die Unterhaltung etwas Gefalliges
brachte. Doch gatbies auch Hausfretinde, die, ohne viel zu
sagen, sich das Recht erworben hinten, jeden Abend im
jahre zu bestimmter Stunde einzutreten, tia, einen be-
stimmten Platz einzunehmen. An Unterhaltung fehlte es
nicht. Sofern sie sich auf bildende Kunst bezog, wurde
sie von dem Hausherrn geleitet, dein, bei reicher Kenntniss,
höchstem und idealstcm Begriff des Künstlerischen, die
Gabe der Rede und des bezeichnenden Ausdrucks in seltner
XVeise zu Gebote stand, der in seinen, sich nur auf
das Verwerfiiche beziehenden Antipathieen (sie betrafen
meist das leider Moderne) sich atuch einer humoristischen
Derbheit beHeissigte. Gern aber verstattete er der Jugend
das Wort, die, aus seinen Schülern und jungen Freundinnen
des Hauses bestehend, sich heiter gehen lassen durften.
Auf Spaziergängen und kleinen Atisflügen zeigte er sich
bereit und ausgiebig auf jede Frage, und wusste, da seinem
Auge nichts in der Natur entging, durch Hinweisen und
anziehende Art des Beobachtens immer angenehm zu be-
lehren. War die Wirkung seiner Persönlichkeit bedeutend
genug, so wurden die Stunden, die ich in seinem Studio
zubringen durfte, um, während er an der Staffelei fort-
arbeitete, Mappen und Albums zu durchblättern, mir zum
höchsten Genuss. Mit Bienenfleiss hatte er Skizzen aus
Norden und Stiden zusammengetragen und die Zahl seiner
ausgeführten Aquarellbiätter war nicht gering. Umfassten
sie vorwiegend Kompositionen nach Motiven aus der thü-
ringischen Heimath, so entzückten mich diejenigen Blätter,
welche ihn bereits als Meister der klassischen Landschaft
mit mythologischer Staffage zeigten. Seine Wnideinsam-
keiten mit Pannen oder einem ruhenden Pan wiesen bereits