Volltext: Friedrich Preller

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gefallen liess und für die Unterhaltung etwas Gefalliges 
brachte. Doch gatbies auch Hausfretinde, die, ohne viel zu 
sagen, sich das Recht erworben hinten, jeden Abend im 
jahre zu bestimmter Stunde einzutreten, tia, einen be- 
stimmten Platz einzunehmen. An Unterhaltung fehlte es 
nicht. Sofern sie sich auf bildende Kunst bezog, wurde 
sie von dem Hausherrn geleitet, dein, bei reicher Kenntniss, 
höchstem und idealstcm Begriff des Künstlerischen, die 
Gabe der Rede und des bezeichnenden Ausdrucks in seltner 
XVeise zu Gebote stand, der in seinen, sich nur auf 
das Verwerfiiche beziehenden Antipathieen (sie betrafen 
meist das leider Moderne) sich atuch einer humoristischen 
Derbheit beHeissigte. Gern aber verstattete er der Jugend 
das Wort, die, aus seinen Schülern und jungen Freundinnen 
des Hauses bestehend, sich heiter gehen lassen durften.  
Auf Spaziergängen und kleinen Atisflügen zeigte er sich 
bereit und ausgiebig auf jede Frage, und wusste, da seinem 
Auge nichts in der Natur entging, durch Hinweisen und 
anziehende Art des Beobachtens immer angenehm zu be- 
lehren. War die Wirkung seiner Persönlichkeit bedeutend 
genug, so wurden die Stunden, die ich in seinem Studio 
zubringen durfte, um, während er an der Staffelei fort- 
arbeitete, Mappen und Albums zu durchblättern, mir zum 
höchsten Genuss. Mit Bienenfleiss hatte er Skizzen aus 
Norden und Stiden zusammengetragen und die Zahl seiner 
ausgeführten Aquarellbiätter war nicht gering. Umfassten 
sie vorwiegend Kompositionen nach Motiven aus der thü- 
ringischen Heimath, so entzückten mich diejenigen Blätter, 
welche ihn bereits als Meister der klassischen Landschaft 
mit mythologischer Staffage zeigten. Seine Wnideinsam- 
keiten mit Pannen oder einem ruhenden Pan wiesen bereits
	        
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