Volltext: Friedrich Preller

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ZIPZIG. 
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H AUSSTAND  
aus Italien zurückgekehrt und das Haus im Bau fertig ge- 
stellt war, that er bei Preller die Anfrage, ob er ihm ein 
Zimmer desselben mit historischen Lamischaften ausmalen 
wolle? 
Koch 
und 
Genelli 
hatten 
die 
anstossenden 
Säle 
übernommen. Preller ging darauf ein und schlug ihm für 
die landschaftlichen Bilder Darstellungen aus der Odyssee 
vor, welche seine Gedanken unausgesetzt beschäftigt hatten, 
und Haertel war einverstanden. Wie beglückt der Künstler 
sich fühlte, zum ersten Mal eine grössere Atlfgzibe aus- 
führen und zugleich darin die Lieblingsgestillten seiner 
Phantasie verkörpern zu dürfen, darüber sprach Preller noch 
gern in späterer Zeit, wenn er gleich mit Lächeln auf das 
Jugendwerl; blickte. 
So lebte er in den nächsten Jahren (1832-1834), da 
die ersten Odysseebilder entstanden, getheilt zwischen 
NVeimar und Leipzig, an welchem letzteren Orte er doch 
seinen eigentlichen Wohnsitz nahm. Die Wandgemälde 
im Haertelschen Hause, vorerst sieben an Zahl, in Tempera 
ausgeführt, zeigen einige Hauptsituationen aus den Aben- 
teuern des ngöttlichen Duldersa in erster Fassung, hier 
aber in der Aneinanderreihung noch ohne chronologische 
Folge. 
Ich gebe eine kurze Schilderung derselben, da sie nicht, 
wie die grösseren im Weimarer Museum, durch Nach- 
bildungen allgemeiner bekannt geworden sind. Sie beginnen 
mit der Insel der Kalypso. Odysseus sitzt in der Nähe 
einer Riesenpinie am Ufer, wo er sich eine Schiffswerft 
eingerichtet hat, ausruhend von der Arbeit, welche schon 
halb vollendet ist, während die Nymphe vor ihm steht, und, 
wie es scheint, den ihm ertheilten Urlaub zurüclanehnien 
möchte. Das Meer wogt unruhig, und dunkel herauf-
	        
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