Volltext: Friedrich Preller

104 
WEIMAR um) LEIPZIG. DIE ERSTEN ODYSSEE-GEMÄLDE. 
ZI 
HAUSSTZA x13. 
kleine Gemäldegalerie der Zeichenschtile, freie Wohnung 
und ein Atelier im Gebäude selbst, und ein paar hundert 
Thaler Gehalt, wobei sie sich ganz zufrieden fühlte. 
Dass Weimar damals nicht der Ort war für einen 
Künstler, welcher Anregung durch Verkehr und im An- 
schauen grösserer Werke brauchte, der nicht allein der 
Aufmunterung, sondern auch der Auftrage für den Erwerb 
bedurfte, das sah Preller, wie er es in Italien befürchtet, 
jetzt nur bestätigt. Es War nichts von excentrischen Nei- 
gungen in ihm, hatte er sich doch im strengsten PHicht- 
gefühl selbst erzogen; aber nach den jtihren seines römischen 
Lebens legte sich der philiströse bürgerliche Dunstkreis 
seiner Heimath doch wie drückendei" Bann auf sein Ge- 
müth. Mochten die fremden Besucher immerhin die Strassen 
Weimars mit gerührtein Entzücken durchwandern, die 
Häuser Goethes, Schillers, Wielands, Herders betrachten 
und sich innerlich dadurch gehoben fühlen, dem Bewohner 
der kleinen Stadt, mit einem eignen ltünstlerischen Streben, 
war nicht so gut zu Muthe. Ein neues Dasein fordert 
neue Rechte, und vom alten Ruhme seiner Umgebung kann 
nicht zehren, wer selbst eine Bedeutung in sich fühlt. 
Preller fasste den Gedanken Weimar zu verlassen ernst- 
lich ins Auge. In München entfaltete sich ein grosses 
KLIHSIlClJGH; Dresden mit seinen Kunstschiitzen und regen 
Bestrebungen zog ihn gleichmassig an; auch Leipzig, wohin 
ein Auftrag ihn doch für einige Zeit führen musste, wirre 
ihm recht gewesen. je mehr er die Gedanken nach diesen 
Richtungen lenkte, um so unmöglicher erschien ihm ein 
Ausdauern in NVeimar. 
D11 starb, bald 
(im October 1832), 
nach Goethes 
und es erging 
Tode, Hofrnth Meyer 
an Prellex" die Anfrage,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.