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WEIMAR um) LEIPZIG. DIE ERSTEN ODYSSEE-GEMÄLDE.
ZI
HAUSSTZA x13.
kleine Gemäldegalerie der Zeichenschtile, freie Wohnung
und ein Atelier im Gebäude selbst, und ein paar hundert
Thaler Gehalt, wobei sie sich ganz zufrieden fühlte.
Dass Weimar damals nicht der Ort war für einen
Künstler, welcher Anregung durch Verkehr und im An-
schauen grösserer Werke brauchte, der nicht allein der
Aufmunterung, sondern auch der Auftrage für den Erwerb
bedurfte, das sah Preller, wie er es in Italien befürchtet,
jetzt nur bestätigt. Es War nichts von excentrischen Nei-
gungen in ihm, hatte er sich doch im strengsten PHicht-
gefühl selbst erzogen; aber nach den jtihren seines römischen
Lebens legte sich der philiströse bürgerliche Dunstkreis
seiner Heimath doch wie drückendei" Bann auf sein Ge-
müth. Mochten die fremden Besucher immerhin die Strassen
Weimars mit gerührtein Entzücken durchwandern, die
Häuser Goethes, Schillers, Wielands, Herders betrachten
und sich innerlich dadurch gehoben fühlen, dem Bewohner
der kleinen Stadt, mit einem eignen ltünstlerischen Streben,
war nicht so gut zu Muthe. Ein neues Dasein fordert
neue Rechte, und vom alten Ruhme seiner Umgebung kann
nicht zehren, wer selbst eine Bedeutung in sich fühlt.
Preller fasste den Gedanken Weimar zu verlassen ernst-
lich ins Auge. In München entfaltete sich ein grosses
KLIHSIlClJGH; Dresden mit seinen Kunstschiitzen und regen
Bestrebungen zog ihn gleichmassig an; auch Leipzig, wohin
ein Auftrag ihn doch für einige Zeit führen musste, wirre
ihm recht gewesen. je mehr er die Gedanken nach diesen
Richtungen lenkte, um so unmöglicher erschien ihm ein
Ausdauern in NVeimar.
D11 starb, bald
(im October 1832),
nach Goethes
und es erging
Tode, Hofrnth Meyer
an Prellex" die Anfrage,