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WEIMAR UND LEIPZIG.
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Dm ERSTEN ODYSSEE-GEMÄLDE
HAUSSTAND
war gerade nur dadurch interessant, dass nirgends ein
Centruni war. Es lebten bedeutende Nlenschen hier, die
sich nicht mit einander vertrugen; das war das belebendste
aller Verhältnisse, regte an und erhielt jedem seine Frei-
heit. jetzt finden wir hier kaum sechs Menschen, die
zusammen in einen geselligen Kreis passten und sich
unterhalten könnten, ohne einander zu stören. Und nun
ging cr die bedeutendsten unsrer Männer durch mit epi--
grannnatischer Schärfe und schneidender Kritik. Darum,
damit schloss er, entsage ich der Geselligkeit, und halte mich
an die tete 21 täte. Ich bin alt genug, um Ruhe zu NVIÄlHSClICIL.
Ich habe keinen Glauben an die Welt und habe verzweifeln
gelernt u.
Bemerkensxxrerth
ist
auch,
XV 215
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Hillcl"
Aufsatzc
seinem
jahre
n Lehr
in Wkimarl a
über
dic musika-
lische Kunstübtmg jener Jahre erzählt. Hiller war, fast
noch ein Knabe, und schon ein Meister auf dein Klavier,
nach NVeiniar geschickt worden, um bei dem dorthin
berufenen Kapellmeister Huniniel Musik zu studiren; es
war in den Jahren, welche Preller in Itatlien zubrachte.
Hiller gehörte auch zu den von Goethe besonders bevor-
zugten, sogar niit Stammbuchversen (gleich Felix Men-
delssohn) bedachten jungen Leuten. nDie eigentliche grössere
Conzertniusika, so erzählt er, nexistirte für Vlfeimai" noch
gar nicht; in den Hofconzerten wechselten die virtuosen
Solostücke mit einander ab. Die Oper, welche Hummel
mit Gelassenheit dirigirte, wurde mit gleicher Gelassenheit
vom Orchester und den Sängern durchgeführt, zumal
diese, ebenso wie die hervorragendsten Darsteller des
nKfmstlerlebem
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Ferdi
Hiller.
Köln