Volltext: Friedrich Preller

HEINIKEHR. 
Gor 
ganz bauen, und in seiner Begleitung an eine Arbeit schreiten, 
die vielleicht entscheidenden Einfluss auf mein Leben haben 
kann. Herr Haertel aus Leipzig tiamlich hat mir das schöne 
Anerbieten gemacht, mit Genelli und vielleicht Koch 
(wenigstens nach dessen Zeichnungen) sein schönes Haus 
durch Tempera-Landschaften zu verzieren. Welches schöne 
Bild, die Phantasie schatffeti zu lassen, und seinen Lieblings- 
neigttngen ganz Raum zu geben! Und dieses will ich. Ich 
sehe Ihre Freude, mein Verehrtester, denn wer hat wohl 
mehr Theilnahme an meinem Schicksale als Sie? ja, auch 
ich bin oft glücklich, obgleich mir bei stiller Ueberlegung 
manches durch den Kopf geht, was mich trüb und ängst- 
lich stimmt. Sie ahnen auch wohl, was es sein ltann: 
Genellis und Kochs, zweier ausgezeichneterKünstler, Mit- 
arbeiter zu sein. Gebe der Himmel einen guten Ausgang! 
Im Gegentheil würde ich der unglücklichste der Künstler 
sein. Mein gefertigtes Bild für Ihre Hoheit die Frau Gross- 
herzogin hat allen Beifall erhalten, und sie war so gnädig, 
den Compagnon zu bestellen, und zwar mir freie Wahl zu 
überlassen. Meine Idee ist folgende, als Gegensatz zum 
heitern freien Italien, einen deutschen Urwald mit einer 
Biireniagd zu malen. Im Fall es Ihnen, mein Verehrtester, 
scheint, dann erlauben Sie mir doch ja in solchen Fallen Ihre 
jedesmalige Meinung darüber zu erbitten, und versagen Sie 
mir solche nicht. Noch habe ich nichts davon zu Papiere 
gebracht, doch der nächste Brief wird Ihnen eine kleine 
Zeichnung mitbringen. Empfehlen Sie mich Draeger, 
Lucas, Ahlborn. Um Ihre fernere Gewogenheit bittend, 
bin stets 
Ew. Wohlgeboren ergcbenstcr 
Weimar am I. Juli 1832. 
ROQUETTE. 
Friedrich 
Prcller
	        
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