Volltext: Friedrich Preller

HED-IKEHR. 
GOETHES Ton. 
Preller war selbst in der Schaar derjenigen, welche 
Goethe zu Grabe trugen. nZLl dem unbeschreiblichen 
Schmerze, den Mann verloren zu haben, der mir von 
Jugend aufgewogen war und mich anzuregen gewusst 
htttte, tr-at nun noch die Trauer, dass er von mir nichts 
gesehen, was ihm vielleicht Freude gemacht hiittea. XVie 
tiefer seinen Verlust empfand, möge auch folgender Brief 
an Kestner in Rom aussprechen: 
Mein  Gönner! 
Zürnen Sie mir nicht, wenn ich so spät einer Pdicht 
nachkomme, die ich doch unter die heiligen zahle; die 
Schuld mag erstens NViegmann und zweitens die Griilin 
Egloffstein tragen, die ich beide ängstlich erxxtartete, um 
doch etwas mündlich von Ihnen zu hören; doch dieser 
hohe Genuss sollte mir nicht werden, und nun trage ich 
meine eignen Vorwürfe nicht länger. 
Von mir, mein Xiierehrtester, kann ich Ihnen diesmal 
Techt Erfreuliches melden; doch vorerst zu unserm hoch- 
seligen Dichter und Künstler-Vater! Ihren NVunsch, 
Ihnen über die letzte Zeit seines Lebens etwas mitzutheileti, 
werde ich wohl auf genügende Art befriedigen können, 
wenn ieh Ihnen das von Herrn Coudray mitgetheilte im 
nächsten Briefe übersende, da es bis jetzt noch nicht er- 
Schienen. Herr Coudray war tinttbliissig um ihn, und hat 
anonym herausgegebenen DTZIgCbLIChK einen Stich beifügte. Der er- 
zürnte Maler hatte sodann Bettina, als sie ihn einige Zeit nachher 
besuchen wollte, und auf seinen Yorhalt den Missbrauch seines 
Bildes zugestehen musste, in seiner originellen und derben Weise fort- 
gewiesen. Zehn Jahre vor seinem Tode machte Preller selbst eine 
Cßpie nach dem Original. Welche er zur photographischen Verviel- 
fältigung einen1 Zwecke der Wohlthiitigkeit Elberliess. (Rob. Keil, 
(ilrtenlaube. a. n. O.) 
	        
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