Volltext: Friedrich Preller

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KEHR. 
Ton. 
GOETHES 
achtung mir das weniger besuchte Olevano, Civitella und 
Subiaco ein unerschöpfliches Material bot. So mag es 
geltommen sein, dass meine Studien, so seht sie mich 
selbst gefördert hatten, doch bei dem Beschauei" nur ein 
geringes Interesse erweckten a. 
Eigentlich waren Goethe und Preller ganz einig. 
Solche Fabrikate von italienischen Landschaftbiltlern, schon 
beleuchtete Aussichtspunkte für die Erinnerung von Rei- 
senden, verlangte Goethe auch nicht von ihm. Goethe 
sah, dass Preller die Lehren, die er ihm gegeben, durch- 
aus befolgt hatte, da sie zugleich mit der innersten Richtung" 
des jungen Künstlers übereinstimmten; nur dass dieser in 
seinen Studien mit ausserstei" COHSCqLlCHZ verfahren war, 
und dem Charakteristischeii und stark Ausgeprägten vor- 
wiegend nachgegangen war. Preller fühlte sich haupt- ' 
sachlich bedrückt, dass er nichts Fertiges zum Vorlegen 
mitgebracht hatte, was einen mehr in die Augen fallenden 
Beweis seiner italienischen Studien geben und Liebhaber 
zu bestimmten Aufträgen einer Ausführung anregen konnte. 
Sobald aber Goethe den Grossherzog und besonders_tlie 
Grossherztvgin für ihn angeregt hatte und von dieser letz- 
teren Bestellungen bei ihm gemacht wurden, zeigte er 
sich nicht eigensinnig, wenn nur nicht widersinnige 
XVünsche ausgesprochen wurden. Dies geschah denn auch 
nicht, man liess ihm Freiheit, sich nach Neigung zu ent- 
falten. Und diese Neigung lenkte sogar in eine Bahn ein, 
die, wenn sie von den italienischen Studien fürs erste 
weit abging, trotz des Verzichtens, ihm eine Zeit ltlng 
volles Genügen leistete. 
Es bietet sich hier eine Parallele in Goethes und 
Prellers Entwickeltmgsgange. Seit Goethe das Gedicht
	        
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