Volltext: Friedrich Preller

iIMKEHR. 
Gosr] 
Ton. 
aber den gebildeten Nienschcn der neueren Zeit nicht gerade 
zusagt; und am Ende will denn doch der Künstler Ab- 
nehmer haben, auf deren Wünsche, die nicht immer ganz 
unverntinftig sind, er doch einige Rücksicht zu nehmen 
hätten. 
So beurtheilte Goethe Prellers damalige Entwiicltltmg, 
wie sie sich auf den  Zeichnungen aus- 
sprach, immer noch günstiger, als er glaubte: vMeine 
Aussichten in die Zukunftu, so schreibt er selbst, n waren 
wenig versprechend. Ich selbst hielt mich nicht für fertig, 
und als ich Goethe und Nleyer meine Studien vorlegte, 
konnte ich bei keinem von ihnen ein besonderes Wohl- 
gefallen wahrnehmen. Freilich boten diese Studien nur 
wenig allgemeines Interesse. Von der Aussichtsmalerei, 
von dem Portriitiren der Landschaft, hatte ich mich 
grundsätzlich fern gehalten. Ich hatte einen Widerwillen 
empfunden gegen das Fabriciren von Bildern, wie es von 
zahlreichen sogenannten Künstlern betrieben wurde, um 
den Geschmack des reisenden Publikums für ihre Tuschen 
auszubetiten. Solche italienische Landschaften, wie sie den 
Reisenden vorzugsweise gefallen, also hübsch mit Pinien, 
Cypressen und Orangen staffirt, mit schön blauer oder 
orangeilrbiger Luft, womöglich in Sonnenaufgangs- oder 
Untergangs-Beleuchtung, Landschaften, wie man sie am 
bequemsten im Albanergebirge oder in Tivoli linder, hatte 
ich nie gemalt. Ja, so sehr ich die lachende, süsse Schön- 
heit jener Gegenden bewunderte, hatte ich mich doch 
niemals entschliessen können, dort meine Staffelei aufzu- 
schlagen. Meine Aufmerksamkeit war eben stetig auf die 
charaltteristischen Zuge und auf den organischen Zu- 
stimmenhttng in der Natur gerichtet, für deren Beob-
	        
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